Elternbrief des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums
von Dienstag, dem 09. November 1999

Redaktion: Peter Gehrmann

 

 

Martin Hirschmann – Kollege, Lehrer und Freund

»Guck mal, die Sonne kommt raus, jetzt wird es doch noch ein schöner Tag.«

Mit diesen Worten ist Martin Hirschmann am 26. September 1999 gestorben. Wir haben mit ihm einen Kollegen verloren, der über viele Jahre die Atmosphäre an unserer Schule maßgeblich beeinflusst hat.

Im Schuljahr 1970/71 hatte er als studentische Hilfskraft zum ersten Mal Kontakt mit dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Seit dem 1.2.1975, also mehr als 24 Jahre war Martin Hirschmann dann an dieser Schule Lehrer für die Fächer Französisch und Sport.

Er war ein engagierter Pädagoge, was für ihn bedeutete, dass er mehr Freund als Wissensvermittler sein wollte und auch war. Für ihn stand der Mensch im Mittelpunkt. Zwar forderte er die fachliche Leistung, wichtiger aber waren für ihn menschliche Beziehungen und soziale Kontakte.

Martin Hirschmann war unser Fahrtenleiter. Auf Fahrten war er der gute Geist, der allein durch seine Anwesenheit eine positive Grundstimmung zu erzeugen vermochte.

Studien- oder Wanderfahrten waren Höhepunkte seines pädagogischen Wirkens. Er hatte eine unnachahmliche Art mit Schülern umzugehen, er konnte sie für gemeinsame Unternehmungen begeistern, mit ihnen singen und lachen. Er war sehr einfühlsam, wenn ein Schüler oder eine Schülerin Zuwendung brauchte, er konnte aber auch sehr resolut sein, wenn jemand die Regeln der Gemeinschaft missachtete.

Bei den gemeinsamen Fügenfahrten haben wir immer die unendliche Geduld bewundert, mit der er auch die ängstlichsten Schüler sicher ins Tal brachte.

Martin Hirschmann plante nie alles bis ins Detail. Er konnte unglaublich gut improvisieren. Durch seine spontanen und guten Einfälle und sein handwerkliches Geschick hat er oft das Unmögliche noch möglich gemacht.

Seine für Schüler (und Lehrer) zusammengestellten und vervielfältigten Liederbücher, die kleinen Lektüren für den Französischunterricht sind noch vielfach im Gebrauch.

Durch seine Art zu leben und seine Art mit Menschen umzugehen hat er viele Freunde gewonnen und viele seiner Freunde kommen aus seinem beruflichen Umfeld, Kolleginnen und Kollegen, ehemalige und aktuelle Schülerinnen und Schüler unserer Schule. Gerade die Kontakte zu ehemaligen Schülerinnen und Schülern hat er besonders gepflegt. Das von ihm alljährlich organisierte Volleyballturnier war für Ehemalige das neben der Abiturfeier wichtigste gesellschaftliche Ereignis. Der Steinis e.V. hat sich spontan bereit erklärt dieses Turnier auch in Zukunft in seinem Sinn weiter zu führen.

Neben dem Sport war Musik seine Leidenschaft. Von der Ukulele bis zum Kontrabass, von der Querflöte bis zum Klavier, mit jedem Instrument konnte er etwas anfangen. In seiner Freizeit spielte er in unserer Lehrerband den E-Bass, ein Instrument, das er besonders gut beherrschte. Auch in der Musik war das Gemeinschaftserlebnis für ihn das wichtigste. So war es nur logisch, dass er auf seinen Wunsch in den Klassen 5 und 6, in denen er zuletzt auch Klassenlehrer war, Musik unterrichtete.

Wir trauern um einen spontanen, unkomplizierten, ideenreichen und unkonventionellen Freund und Kollegen. Mit seiner Liebenswürdigkeit, seiner Lebensfreude und Menschlichkeit hat er das Zusammenleben an unserer Schule nachhaltig geprägt.

Dr. Jürgen Czischke, Hans Stemmerich


 




Neue Hausordnung am FSG

Die Schulkonferenz hat in ihrer letzten Sitzung eine neue Hausordnung für das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium beschlossen. Sie finden sie am Ende dieses Elternbriefs. Ein längerer Diskussionsprozess hat damit sein vorläufiges Ende gefunden.

Alle Mitwirkenden waren sich darüber einig, dass wir eine Hausordnung wollten, die sich nicht in Einzelregelungen verliert, sondern das Grundprinzip der Verantwortung aller für das Zusammenleben in unserer Schule formuliert.

Genau genommen ließe sich dieses Grundprinzip in einem Wort zusammenfassen: Respekt.

Der Respekt gegenüber Personen und Gegenständen lässt viele Regelungen selbstverständlich erscheinen. Das erspart uns zwar nicht die Diskussion über den Einzelfall, aber wir hoffen, dass es uns gelingt diese Gespräche auf der Basis eines gemeinsamen Interesses zu führen.

Die neue Hausordnung schafft neue Freiheit, beispielsweise sind die Klassenräume auch in den Pausen geöffnet. Aber sie fordert auch die Übernahme von Verantwortung, wenn es etwa um die Sauberkeit der Schule geht.

Jede Klasse wird überlegen müssen, wie sie diese Hausordnung in ihrem eigenen Umfeld umsetzen will. Die Lehrerkonferenz hat bereits durch eine geänderte Aufsichtsregelung reagiert.

Wir hoffen alle, dass sich unsere neue Hausordnung auch im Alltag bewähren wird. Schließlich soll sie dazu beitragen, dass das tägliche Zusammenleben und -arbeiten am Stein auch in Zukunft für Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer angenehm bleibt.

Dr. Jürgen Czischke


 




Einweihung des Neubaus

Am 6. August 1999 wurde der Neubau am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium offiziell eingeweiht. In nur 15 Monaten Bauzeit ist ein Gebäude entstanden, das nach einhelliger Meinung aller sehr gelungen ist. Wir sind froh mit diesem Neubau nicht nur unsere Raumprobleme zu lösen, sondern auch einen architektonischen Blickfang vorzeigen zu können.

Entsprechend wurde die Einweihungsfeier zu einer fröhlichen Veranstaltung, die neben offiziellen Reden hauptsächlich Beiträge aus unseren Reihen erlebte. Und natürlich standen dabei vor allem musikalische Höhepunkte auf dem Programm.

Da wir alle Planungs- und Bauphasen des Gebäudes hautnah miterlebt hatten, konnten wir aber auch auf verschiedene Details der Entstehung eingehen. In satirischer Form taten dies Kienzle und Hauser (Korn und Czischke) in ihrem Beitrag. Hier einige Auszüge aus ihrem Gespräch:

  • Cz: Warum wurde Mareks technoide Fassade aus Glas und Stahl nur unvollständig verwirklicht?
  • Ko: Weil man die billigeren Heizkörper eingekauft hat.
  • Cz: Korn, Sie versuchen mich auf den Arm zu nehmen. Was hat die Fassade mit den billigen Heizkörpern zu tun?
  • Ko: Keineswegs, Czischke. Durch das Glas wären die Heizkörper zu sehen gewesen. Die Panele verdecken zumindest von außen die Heizkörper.
  • Cz: Korn, warum hat man die Panele dann nicht noch höher angebracht?
  • Ko: Wieso?
  • Cz: Dann hätte man auch preiswertere Möbel einkaufen können.
  • Ko: Was hat eigentlich Politik mit Edelstahl zu tun?
  • Cz: Dieses Thema, Korn, sollten wir jetzt nicht mehr diskutieren. Edelstahl in der Schule!? Demnächst wollen sie auch noch die Türklinken vergolden.Und kommen sie mir nicht wieder mit ihrem Sparargument. Politisch ist das einfach nicht machbar.
  • Ko: Dann wenigstens den Dachgarten.
  • Cz: Nein!
  • Ko: Doch!
  • Cz: Nein!
  • Ko: Doch!
  • Cz: Nein!
  • Ko: Doch!
  • Cz: ... aber nur einen ganz kleinen.
  • Ko: Dann aber wenigstens ein bißchen Edelstahl für die Bildernüppel. Je weniger Dachgarten um so mehr Edelstahl.
  • Cz: Korn, sie sind unmöglich.

Dr. Jürgen Czischke

 




»Die spinnen, die Briten!«

Frei nach Obelix möchte ich diesen Artikel über die Studienfahrt der 12-er nach London beginnen. Nichtsahnend der Eigenheiten der Engländer machten sich am 28. August die Schüler der Leistungskurse Mathematik (Herr Hüllen) und Englisch (Frau Thomale) mit den entsprechenden Lehrern und Herr Suckrau, sowie Frau Neukirchen, zu nachtschlafender Zeit auf um die Britische Insel zu erkunden. Der Fahrstil unseres Busfahrers Paul hätte uns eine Warnung sein sollen, denn als wir in Belgien gegen 3.00 Uhr morgens auf Nebel stießen, fuhr er als hätte er dieses Naturschauspiel noch nie zuvor gesehen ­ nämlich mitten auf der Straße. Die Überfahrt von Calais nach Dover verlief sehr ruhig: der Seegang war mäßig und die Schüler sehr müde.

Mit dem Linksverkehr begann in England dann das ganze Abenteuer. Gegen 7.00 Uhr früh trafen wir in London ein. Nach einer kurzen Tour durch die Stadt brachten wir unser Gepäck zum Regent Palace Hotel. Leider durften wir uns nicht frisch machen, da das Beziehen der Zimmer erst am Nachmittag möglich war. Um die Zeit zu nutzen fuhr der Großteil der Gruppe mit der U-Bahn zu den Camden Markets, einer Art riesigem Trödelmarkt. Wollte man dies gegen die Engländer verwenden, könnte man sagen, dass sie all das, was sie nicht mehr brauchen, an die Touristen verkaufen. Kurze Zeit später dachten einige von uns dann zum ersten Mal an Obelix. Um 13.00 Uhr wurde die U-Bahn-Station, von der aus wir zurück zum Treffpunkt fahren wollten, vor unserer Nase geschlossen. Man wies uns an eine Viertelstunde zur nächsten Station zu laufen. Aufgrund dieses Vorfalls kamen wir natürlich zu spät um an unserem Stadtrundgang teilzunehmen. Leicht genervt hatte Frau Neukirchen glücklicherweise auf uns gewartet um dann schnell hinter der Gruppe herzuhetzen. Von den architektonischen Schönheiten der Stadt waren wir zwar begeistert, konnten aber durch fortgeschrittene Müdigkeit unsere Euphorie nur gedämft zeigen. Als wir dann endlich im Hotel unsere Zimmer beziehen konnten, hieß es für die meisten erst einmal ein Nickerchen zu machen. Später erledigten viele noch Einkäufe um die allgemeine Tütensuppendiät kulinarisch zu ergänzen. In dieser ersten Nacht wurde tief geschlafen.

Am nächsten Morgen erwartete uns der nächste Schock. Wir hatten zwar kein Wildschwein erwartet, aber ein Frühstücksbüffet wäre doch nett gewesen. Ein eingeschweißtes Brötchen und ein Croissant, sowie ein Apfel, Orangensaft und zwei Döckchen Marmelade waren auf jeden Fall nicht genug um unsere Mägen zu befriedigen. Nichts desto trotz war unsere Stimmung recht gut, als wir uns zu den Docklands aufmachten. Die eigenwillige Architektur in diesem Neubauindustriegebiet war doch recht sehenswert. Danach ging es weiter nach Greenwich um den Nullmeridian zu begutachten. Auf dem Weg mussten wir unter anderem die Themse zu Fuß unterqueren, was meines Wissens aber keine allzu großen klaustrophobischen Anfälle auslöste. Das Sternenwartenmuseum am nullten Längengrad besichtigten wir gerne, da umsonst, und auch das Maritimmuseum führten wir dank der Freikarte noch unserer Bildung zu. Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung, was viele dazu nutzten um einmal mit englischen Pfund einkaufen zu gehen. Am Abend erkundeten einige Schüler das Londoner Nachtleben, während andere aus Geld- oder Energiemangel ihre Zeit mit Zimmerparties im Hotel verbrachten.

Für den Dienstag stand ein getrenntes Vormittagsprogramm der LKs auf dem Programm. Die Mathematiker besuchten das Science Museum und hielten dort ihre Referate über verschiedene Errungenschaften der Technik. Die Englischleute hörten sich in Shakespeares Globe Theater einen Vortrag über Schauspieler im 17. Jahrhundert an. Nach einem Mittagssnack sahen wir uns dann im Globe die?Komödie der Irrungen« von Shakespeare an. Noch heute kann niemand verstehen, warum man bei einem Theaterstück drei Stunden stehen soll, wenn man doch nur die Hälfte versteht. Obelix hätte sich darüber wohl weniger aufgeregt; damals war man noch hart im Nehmen. Der Abend wurde dann wieder frei gestaltet.

In der Nacht zum Mittwoch schimpften wir ein weiteres Mal auf die Briten. Um 3.15 Uhr riss uns ein Feueralarm aus dem Schlaf, der besonders bei den Lehrern für Aufregung sorgte. Als wir, zum Teil aus dem neunten Stockwerk, endlich auf der Straße angekommen waren, stellte sich heraus, dass alles nur ein Fehlalarm war. Als um 4.15 Uhr, also genau eine Stunde später, der Alarm wieder losging, blieben viele der Hotelbewohner einfach im Bett.

Man kann sich denken, dass wir alle am Mittwoch Morgen nicht die Wachsten waren. Obwohl der Wettergott uns strahlenden Sonnenschein bescherte, schliefen die meisten Fahrtteilnehmer auf der Busfahrt nach Brighton. Englands berühmtester Badeort wartete mit seinem Casinopier und den einzigartigen Kiesstränden schon auf uns. Neben dem königlichen Sommerpalast war vor allem die Innenstadt mit ihren schmalen Gässchen zu bewundern. Da wir früh wieder in London waren, blieb noch viel Zeit für Streifzüge durch die englische Hauptstadt.

Der Donnerstag, unser Abreisetag, begann damit, dass wir unsere Koffer zurück zum Bus schleppten. Die letzte Pflichtveranstaltung der Reise waren der Besuch einer echten Gerichtsverhandlung (Englisch LK). Der Mathe-LK durfte noch einmal die Sohlen zum Qualmen bringen und durchwanderte Londons Bankenviertel. Danach konnte jeder sein restliches Geld unter die Leute bringen, womit auch niemand Probleme hatte.

Kurz bevor wir unsere Rückfahrt antreten wollten, versöhnte ein Londoner den Obelix in uns doch noch mit der Stadt. Gavin Caldwell war gerade Vater geworden und lud aus Freude darüber unsere gesamte Gruppe auf einen Drink ein. So etwas passiert wohl nur in London.

Allen Befürchtungen zum Trotz brachte uns Paul gesund nach Hause, sodass wir am frühen Freitagmorgen unseren Lieben in Lünen in die Arme und dann ins Bett fallen konnten. Diese Woche in London hat uns alle um einige Erfahrungen reicher gemacht, mit denen wir wohl vorher nie gerechnet hätten. Und wer’s nicht glaubt soll selbst hinfahren!

Nina Jabold, Jahrgangsstufe 12


 




Småland ­ wo Schweden richtig anfängt

    Lehrer: »...die zweite Liste ist für den Putzdienst.«

    Schüler: »Wieso? Zu Hause macht das doch auch meine Mama.«

    Schüler: »Herr Gehrmann, was ist heute für ein Tag?«

    Herr Gehrmann: »Welchen hättest du denn gerne?«

    Schüler: »Dass nicht Dienstag ist!«

    (Schüler hatte am Dienstag Putzdienst.)

Solche und ähnliche Dialoge gehören zum Alltag einer Studienfahrt in einem Selbstverpflegerhaus. Hierin bildete Målilla keine Ausnahme.

Am Sonntag standen jedoch nur leichte Aufwärm-Übungen wie Frühstück und Brotzeit am Abend auf dem Programm. Denn beim Besuch von?Astrid Lingrens Värld« nahmen wir auch ein typisch schwedisches Lunch ein. In diesem Areal werden die Figuren aus Astrid Lindgrens Büchern wieder lebendig: Pippi Langstrumpf, Emil aus Lönneberga, die Kinder aus Büllerbü und wie sie sonst noch alle heißen. Alle Orte sind im Maßstab 1 : 3 nachgebildet. So fühlen sich Kleine groß und Große wieder klein:?Komm, wir gehn noch mal rutschen!«.

Nach soviel ausgelebter Spielfreude, die bei einigen erst in tiefer Nacht abebbte, stand der Montag im Zeichen frei gewählter Schüler-Aktivitäten. In der näheren Umgebung stieß vor allem der?Hesjön« auf Interesse. Schüler:?Lasst uns schwimmen gehen.« Lehrer:?Ich habe nur meine Adamsbadehose mit.« Schüler:?Da haben sie ja noch Glück. Ich kann nicht, ich habe gar keine Badehose mit.« Unter anderen wurden auch Pilze gesammelt, um das ursprünglich geplante Dinner ernährungsphysiologisch etwas aufzuwerten.

Am Dienstag gingen wir der Frage nach: Was macht man aus (Kiesel)Steinen oder Sand, abgesägten Sauna-Schöpflöffeln und einigen Gewürzen (Zutaten)? Keinen?Puste«-Kuchen wie mancher vielleicht ­ angeregt durch den Besuch von Astrid Lindgrens Welt meinen könnte. Vielmehr wird diese Mischung im südlichen Småland ­ dem sogenannten?Glasreich« ­ zu Gläsern aller Art verarbeitet. Und das bei einer Hintergrund-?Musik«, bei der sogar Schüler freiwillig Ohrenstöpsel benutzten.

Schüler:?Wir können hier nicht so lange stehen bleiben, sonst schaffen wir es nicht bis heute Abend die ganze Schule zu sehen.« Anderer Schüler:?Ich komme mir vor wie aus einem Entwicklungsland.« Weiterer Schüler:?Frau Gehl, wo ist denn hier der Haken?«

Alles in allem waren wir sehr beeindruckt von der Stålhagsskolan ­ einem schwedischen Gymnasium ­ in Hultsfred, das wir am Mittwoch besuchten. Dem Gebäude fehlte es an Nichts: Schwimmbad,?Muckibude«, Computer in jedem Klassenraum, Mensa, Tennisplätze,... . Die Schule wurde uns von Schülern, die das?Hotel- und Restaurant-Programm« gewählt hatten, vorgestellt und erläutert.

Am Donnerstag wollten wir es endlich wissen. Wo sind die Elche? So zogen wir los und suchten zu Wasser und in den Wäldern. Die Wassersucher bekamen als Hilfsmittel Kanus und die Waldläufer leere Gefäße (zum Klappern?!). Die Anfahrt der Kanuten ins Zielgebiet gestaltete sich ein bisschen schwierig: mit dem Bus ging es etliche Kilometer über alle sieben Berge, sodass unserem Fahrer Jörg schwere Zweifel kamen, ob er nochmal zurück in die Zivilisation finden würde. Bereits nach 10 Minuten ­ noch in Ufernähe ­ gab es die erste Wassertaufe. Der Locus operandi einer zweiten Wässerung lag ­ oh Wunder ­ mitten im See, aber leider fehlten die Steine, auf denen die Gekenterten an’s Ufer hätten zurückwandeln können. Auch die Steuerprobleme einer gewissen Geli konnten nur mittels ökumenischer Abschlepphilfe behoben werden. Über weitere Einzelheiten schweigt schwankend das Schilf!

Die Waldläufer guckten hinter jeden Hinkelstein und bestiegen jeden Hochsitz. Was sie fanden waren Eidechsen, Schlangen u.a. Viecher, doch es gelang auch ihnen nicht einen Elch aufzuspüren. In ihrer Verzweiflung erlegten sie schließlich 3 Kg Blaubeeren, die am Abend statt Elchsteak zu Blaubeerpfannekuchen verarbeitet wurden.

Da die Elchsuche in Smålands Seen und Wäldern nicht sehr ergiebig war, entschlossen wir uns zu innovativen Strategien überzugehen und in Städten zu suchen. Unsere Wahl fiel dabei auf die alte Festungs- und Hansestadt Kalmar, die wir am Freitag aufsuchten. Zwar entdeckten wir im Landesmuseum geniale Fußfallen, die sich bereits im Mittelalter bewährt hatten, sowie Schololade und Kamellen, doch auch hier war es mit den Elchen nichts. So gingen wir schließlich dazu über, Elche in jedweder Form als Anhänger, Stofftier, Krawattennadel etc.?einzufangen«.

Am Ende sollen die eingangs erwähnten Schüleraussagen mit solchen ergänzt werden, die im Laufe der Studienfahrt eingefangen wurden:

»Ich glaub’ wir brauchen gar nicht heiraten, wir können alles auch alleine machern.« oder?Jetzt kann ich schon alleine Wäsche waschen. Dann brauch’ ich meine Mama gar nicht mehr dafür (und kann von zu Hause ausziehen).«

Franz-Josef Fuchs, Monika Gehl, Peter Gehrmann, Torsten Kramer und Jenny Rakow


 




Wien, Wien – nur du allein!

Welches Ziel soll ein Deutsch-LK sinnvoller Weise auswählen, um in der großen Oberstufenfahrt allen Ansprüchen gerecht zu werden? D. h. den Ansprüchen von LK-Thema, Erholung, Exklusivität, Kultur, Fahrtkosten und Spaß. Die Reihenfolge der Punkte gibt nicht deren Wichtigkeit an. Vorschlag: Berlin, Toscana, München, Wien oder eine Sprachenfahrt per Schiff durch die Niederlande. Aber eine Wienfahrt hatte seinen besonderen Reiz. Hinzu kam, dass Austria für seine Hauptstadt eine Werbeaktion durchführt, um den Stellenwert und die Wichtigkeit der Österreichischen Metropole zu belegen. Das Bundes-Ministerium für »Unterricht und kulturelle Angelegenheiten«, kurz BMUK, sponsert Schulfahrten nach Wien, sogar aus dem Deutschen Ausland. Dieses Angebot ist so attraktiv, dass ein Nachbargymnasium einer kleinen Nachbarstadt sogar die ganze Oberstufenfahrt eines Jahrgangs nach Wien durchgeführt hat. Wir führten die Wienfahrt als kleiner Kurs durch, so dass die Reise per Bahn kostengünstiger wurde. Eine Bahnfahrt hatte allerdings seinen eigenen Reiz und wurde von allen als angenehmer empfunden als Bustourismus, und es war diesmal sogar schneller.

Der Kurslehrer bekam das Angebot der »Wien-Aktion« seltsamerweise auf Englisch, hier eine Kostprobe, auch als Kurzweil für die Eltern zur Verkürzung der Wartezeit am Elternsprechtag: «The participation fee will be ATS 2.300 per person. The participation fee will include all the costs of accommodation, board and visits as well as network cards for the vienna public transport for sightseeing use.” Also, nur wenn der Deutschlehrer Englisch kann, darf er nach Wien.

Aus dem Vorschlag wurde Ernst, denn die Schüler mussten erst einmal Referate zu Wien verfassen und in einer Mappe zusammenstellen, die dann in kleiner Auflage vervielfältigt wurde. So wurde aus Ernst letztendlich Kreativität. Probeexemplare können sogar in der neuen Bibliothek eingesehen werden. Ob allerdings spätere Schülergenerationen so viel Spaß an unserer Vorarbeit haben werden, bleibt dahingestellt.

Dann konnte Wien als geballtes Gesamtkunstwerk auf uns einwirken, sprich hereinbrechen. Hier ein frischer Eindruck einer der Teilnehmerinnen, ungeschminkt und ungekürzt aus der Steinzeit.

    Wien – ein Dorf auf dem Lande

    Von Kristina Dolata

    Die Welt wächst immer mehr zusammen. Globalisierung. Sie wird zum Dorf. Wien hat es geschafft: Die österreichische Donaumetropole ist eine Millionenstadt mit Dorfcharakter: Binnen zehn Minuten erreicht man jedes Museum, jede Kirche, jedes Schloss, die Kaisergruft und viele der zahllosen Sehenswürdigkeit en mit der U-Bahn, damit man sicher seien kann, als Tourist sein Tagespensum absolvieren zu können. Der Paradewiener lässt es sich nicht nehmen seine Stadt als die schönste, bedeutendste und überhaupt attraktivste und fast älteste Stadt Europas darzustellen und zwingt den Besucher förmlich dazu, diese bis ins kleinste Detail zu erforschen (»I wais ja, des Sie müd´ san, aber diese Kirchche dort ist ganz b‘sonders wichtig…«).

    Zu seiner kulturellen hat das Dorf Wien sich noch eine andere Tradition bewahrt: die Café- haustadition. Als ob der Kellner alle Wiener Bürger kenne, stockt er prompt auf den ahnungslosen Besucher zu, begrüßt ihn mit »Sie san aber nicht aus Wien!« und rümpft die Nase bei der Frage nach der Getränkekarte.

    Ähnlich traditionsbewusst und dörflich ist das Wiener Nachtleben: Es existiert nicht! Die Cafés schließen um 20 Uhr, spätestens aber um 22 Uhr, Kneipen und Discos sind entweder unauffindbar oder geschlossen, der Prater, die berühmte Kirmes der Stadt, pardon: des Dorfes ist selten überlaufen.

    Der echte Wiener bevorzugt Theater und Heurigen und geht gegen 22 Uhr, spätestens gegen 23 Uhr schlafen, dann hat sogar Mc D. geschlossen und die Bankautomaten sind auch ausgeschaltet. Pech für den ahnungslosen Touristen, der bei so viel Kultur am Tag vergessen hat, sich mit Schillingen auszurüsten. »Ja sehen‘s«, würde der Paradewiener sagen, »des hät dochch Zeit bis morgen…« Der Besucher stutzt angesichts dieser Ruhe und entschließt sich zur «hauseigenen« Party, lässt Wien seine Nachtruhe und macht sich am Morgen wieder auf, die »schönste, bedeutendste und überhaupt attraktivste und fast älteste Stadt Europas« zu erkunden.

Wir sehen, frühes Zubettgehen und beim ersten Hahnenschrei aus den Federn ist ganz im Sinne des begleitenden Lehrerpersonals. Nur kann sich der Chronist erinnern, dass auch spät nachts ein Gemurmel und fröhliches Lachen auf den Gängen der Unterkunft zu hören war. Dies störte aber niemanden, denn wir hatten mit einem netten Münsteraner Kurs das ganze Gebäude für uns.

Wien ist aber nun wirklich ein überwältigendes Erlebnis, und diese Fahrt könnte in den Schülern auch den Wunsch erwecken, einmal in Wien zu studieren:

  • Montag. Die Kaisergruft lässt die alte Dynastie vor unseren geistigen Augen wieder auferstehen. Die Schatzkammer in der Hofburg zeigt uns einen Abglanz des ungeheuren Reichtums der alten Donaumonarchie. Dann die Staatsbibliothek mit ihrem Prunksaal, geballtes Wissen erschlägt uns fast mit barocker Pracht. Der Stephansdom erweckt in uns fromme Gefühle, aber er bleibt gemütlich, eben wienerisch. Abends führt die gesamte Schülerschar ein absolutes Kontrastprogramm durch, »Körperwelten – Die Faszination des Echten«, Wien kann eben auch morbide sein.
  • Dienstag. Eine Stadtrundfahrt demonstriert uns mit den Augen Friedensreich Hundertwassers eine andere Wirklichkeit, wer möchte in solchen menschlichen und doch magischen Gebäuden nicht wohnen? Lieber im Hundertwasser Café als im Schloss Belvedere des Prinzen Eugen, aber der Kuss von Gustav Klimt verzaubert uns. Das Kontrastprogramm diesmal: Karlskirche, Secession, Prater: Seele, Revolte, Lustbarkeit. Übrigens, Wien ist auch Sitz der UNO.
  • Mittwoch. Oh, welch Luxus im Schloss Schönbrunn, Sissi aus Bayern wird für uns ganz menschlich, welch heile Welt der Kaiserzeit Franz Josefs. Aber der Tiergarten und das Palmenhaus sind doch erholsamer. Das Kunsthistorische Museum versöhnt uns mit den barocken Darstellungen alter Meister. Und wieder das Kontrastprogramm, zuerst die Karlskirche und die Esoterik, dann die Otto-Wagner-Kirche der Irrenanstalt, wer ist nun normal, die Menschen außen oder innen?, der Künstler siegt über den bornierten Besucher.
  • Donnerstag. Das Klosterneuburg kann man sich schenken, zu viel Nationalstolz bleibt oft unverstanden. Aber das Museum »Moderne Kunst« ist eine echte Herausforderung. Vor allem erleben wir hautnah Kunstdidaktik und Begeisterung, selbst die Kunstfernen unter uns sind bezaubert von dem glühenden Engagement unserer Führerin. Dann Meditation im Kunstcafé.
  • Freitag. Wie der Name sagt: frei. Geschenke für die Lieben daheim. Jeder frönt seinem Objekt des Erlebens. Wien und die Musik – hatten wir fast vergessen. Des Abends dann das Theatererlebnis, Wien das Dorf und die Weltbühne.

Der Chronist dankt dem Himmel, dass es in Wien auch Heurigen-Lokale und Weinkeller gibt und dazu die Cafés und natürlich die Musik und Mozartkugeln, der Wiener liebt das Süße. In all dem Trubel: Der Herrgott muss ein Wiener sein, Wien bleibt ... – siehe oben der Schülerbeitrag.

Kristina Dolata/Hubert Blaschke


 




Die Sonne von Oberhausen

Am 11.9.99 fuhr die Friedens-AG zum Friedensdorf in Oberhausen, wo ein Friedensfest stattfand.

Um 8.15 Uhr ging’s los mit Nikoläuseverstauen im Pkw von Herrn Graas. Der Kofferraum war total voll und wir hofften, sehr viele Kläuse zu verkaufen. Und sogar ein Elternpaar kam mit um sich das Friedensdorf näher anzusehen. Diesmal war auch Frau Nottebaum dabei, und sie hatte einen Freund aus Namibia mit Namen Marc mitgebracht.

Um zirka 9.30 Uhr kamen wir endlich an. Herr Graas fuhr vor und wir sahen dann schon von weitem einen freien Platz, wo sogar schon ein Pavillon aufgebaut war. Allerdings wussten wir noch nicht, ob wir uns dort hinstellen durften. Als nun alle ausgestiegen waren, begrüßte uns unsere Kontaktfrau Beate Kleinbrahm und wir durften sofort an der freien Stelle aufbauen. Ab und zu gingen ein oder zwei Kinder gucken, was es gab, aber einer musste immer an unserem »Kläuse-Stand« bleiben. Es gab viel dort zu sehen, u.a. Spilezeugstände, Stände, wo man Seidentücher machen konnte etc. Und natürlich gab es auch wieder Frühlings-Rollen. Man bekam auch ein bisschen mit, wie die Kinder leben und wie sie gelitten haben. Aber alle liefen fröhlich herum, und am Anfang sieht es oft so aus, als ob sie ganz gesund wären. Manchen geht es mittlerweile wieder gut, obwohl sie schwere Brandverletzungen haben. Mit manchen konnte man sich sogar richtig gut verständigen und mit ihnen spielen. Zu unserem Stand kamen immer mehr Leute, und einmal wurden 16 kleine »Kläuse« verlangt. Natürlich freuten wir uns über jeden verkauften Nikolaus. Das Geld, was jeder Stand gesammelt hatte, bekam das Friedensdorf. In der heißen Sonne von Oberhausen wurde das Geld bei uns immer mehr, und öfter wurde auch ein großer, dicker und schwerer Klaus gekauft. Marc und Herr Graas verständigten sich auf Englisch, und Herr Graas erklärte Marc, was es alles auf dem Friedensfest gab. Marc fand das anscheinend interessant und schaute sich auch viel um.

Das Geld, das wir eingenommen haben, beträgt 492,­ DM. Eine tolle Summe. Um 16.00 Uhr haben wir dann Schluss gemacht und das Geld sofort Frau Kleinbrahm gegeben.

Wir verabschiedeten uns von den Kindern, mit denen wir gespielt hatten und fuhren erschöpft nach Hause. Aber es hat ja auch Spaß gemacht!

Jasmin Schwinge, 6c


 




Russisch intensiv auf der Jugendburg Gemen

Es ist Donnerstag, der 02. September 1999, gegen 8.15 Uhr. Im Foyer des Lüner Hauptbahnhofes versammelt sich eine Gruppe von Schülern, es ist der 10-er Russisch-Kurs des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums. Ohne genau zu wissen was auf sie zukommt, wollen diese 18 Schüler mit Frau Scholle, Frau Hammelrath und einer Schülergruppe aus Düsseldorf, zwei Tage auf der Jugendburg in Gemen verbringen.

»Russisch intensiv‘, so heißt das Motto unserer Fahrt, vielmehr wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht darüber. Die meisten verbinden mit dieser Fahrt etwas anderes als Spaß und Vergnügen. Deshalb hielt sich die Begeisterung bei den Vorbesprechungen in Grenzen.

Nach kurzer Begrüßung im Foyer geht es hoch zum Bahnsteig. Von Lünen nach Dortmund, von Dortmund nach Essen und von dort nach Borken. Dann ist es soweit, am Bahnhof in Borken, die erste Begegnung mit den Düsseldorfern. Für die kurze Busfahrt zur Jugendburg sitzen wir noch streng getrennt von den Anderen im hinteren Teil des Busses.

Mit Sack und Pack an unserem Ziel angekommen, versammeln wir uns zunächst. Die Lünener rechts und die Düsseldorfer links, so sitzen wir ratlos vor unseren drei Lehrpersonen und gleichzeitig in unserem gemeinsamen Gruppenraum. Nach einer kurzen Lerneinheit beziehen wir die Zimmer und gehen zum Mittagessen.

In den nächsten Stunden sind wir damit beschäftigt verschiedene Lernmethoden kennen zu lernen. Wir arbeiten dazu meist zu zweit, ein/e Schüler/in aus Lünen, der/die Andere aus Düsseldorf, das soll die zwei Gruppen zusammenbringen, der Plan geht auf.

An diesem Abend ist der Burgkeller un ser gemeinsames Ziel und obwohl wir aus insgesamt acht verschiedenen Klassen zusammengewürfelt sind, kommt eine riesen Stimmung auf. Da bleibt es nicht aus, dass sogar auf den Tischen getanzt wird. Schließlich schaffen wir es auch, Sabine, das wohl schüchternste Mädchen, aus den reihen der Düsseldorfer, auf die Tanzfläche zu kriegen. Alle amüsieren sich, doch um zwölf ist für uns die Party leider schon vorbei.

Am nächsten Morgen räumen wir unsere Zimmer und treffen uns wie so oft im Gruppenraum. Die Arbeitsatmosphäre ist sehr viel besser geworden, da wir uns nun untereinander kennen. Wir haben schon am Vortag feststellen können, dass die Düsseldorfer genauso gut oder schlecht Russisch können wie wir auch, deshalb ist alles viel lockerer geworden. Die Höhepunkte dieses Tages sind wohl unsere Sketche, die wir uns selbst zusammenbasteln mussten.

Nach einer kurzen Auswertung der gesamten Fahrt machen wir uns auf den Heimweg. Am Bahnhof in Essen müssen wir uns dann schließlich von den Düsseldorfern verabschieden.

Insgesamt war die Fahrt wirklich gut, auch wenn ich persönlich das nie erwartet hätte.

Rebecca Ott, 10c

 




Karrierestart durch Steinis:
Ehemalige Stein-Schüler informieren über Studium und Beruf


Es begann am Mittwoch, den 27.Oktober mit der Eröffnungsrede von Herrn Dr. Czischke. Bewundernswert an der Veranstaltung war, wie Herr Czischke betonte, »dass der Steinis e.V.«, der diese Veranstaltung ins Leben gerufen hatte, »so schnell aus dem Quark gekommen ist«. Dieser Berufsinformationstag war die erste große Aktion, die eigens von den Anhängern der Steinis e.V. geplant wurde. Im ganzen Neubau hingen Raumpläne zur besseren Orientierung aus, da unterschiedliche Studiengänge (Physik, Informatik, Primarstufe, Maschinenbau, ...) und Ausbildungsberufe (Versicherungskaufmann, Kauffrau für Grundstückswesen und Wohnungsbau) vertreten waren.

Nach der kurzen Rede von Herrn Dr. Czischke fanden sich die Interessierten in den jeweiligen Räumen zusammen. Mich persönlich interessierte am meisten der Fachbereich Medizin/Pharmazie. Das einzige Problem war, dass der Vertreter des Bereiches Medizin kurzfristig erkrankt war und deshalb der Pharmaziestudent über beides zu berichten hatte. Doch da sich, nach seinen Angaben, die beiden Studiengänge sehr ähnlich sind, war das nicht weiter von Nachteil. In diesem Raum fanden sich noch weitere acht Schülerinnen und Schüler ein, darunter noch zwei weitere aus der Jahrgangsstufe 11. Das Gespräch mit dem Studenten dauerte zirka 40 Minuten, in denen er uns viel Wissenswertes mitteilen konnte. Wir erfuhren in dieser Zeit nicht nur die guten Seiten des Studiums, sondern auch die Probleme, die es mitbringt. Dies war aber auch eine große Hilfe, da wir jetzt eine genauere Vorstellung haben, was uns im Studium erwartet.

Nach diesem Gespräch gab es für alle eine kurze Pause, bevor es in die zweite Halbzeit ging, die dann wieder genauso ablief wie die erste.

Zuerst dachte ich, dass es für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 noch zu früh wäre, an einem solchen Berufsinformationstag teilzunehmen, da man ja voraussichtlich noch mehr als zwei Jahre am FSG verbringen wird. Aber nach diesem Gespräch kann ich mir die Ziele für meinen Abschluss viel besser setzen und mir wird nun auch die Wahl der Leistungskurse viel leichter fallen. Ich kann also nur jedem empfehlen so früh wie möglich an so einer Veranstaltung teilzunehmen. Sie kann einem so manche Entscheidung erleichtern. Gegen Ende der Veranstaltung wurde uns von den ehemaligen Steinis versichert, dass auch im nächsten Jahr solch eine Information zum Karrierestart angeboten werden soll.

Mario Wachowiak, Jahrgangsstufe 11

 




»Was, bitte, ist im Überraschungsei?«

Es gibt Leute, die den Inhalt von Überraschungseiern durch sorgfältiges Schütteln erahnen können; will man vor dem Öffnen absolute Sicherheit haben, dann braucht man einen Computertomographen.

Am Donnerstagabend (28.10.) erklärte Olaf Günnewig, der 1984 am Stein sein Abitur gemacht hat, wie die Computertomographie funktioniert und welche Möglichkeiten sie bietet. Der promovierte Physiker, der 1996 den Dissertationspreis der Universität Dortmund erhielt, zeigte den historischen Werdegang: Von der Entdeckung der Röntgenstrahlung, den ersten Röntgengeräten über die prinzipielle Technik der Computertomographie bis zu den modernsten medizinischen Tomographen.

Ein normales Röntgenbild ist immer nur ein Schnittbild. Mit einem Computertomographen kann man räumliche Darstellungen erzeugen, indem man z.B. ein Überraschungsei aus sehr vielen Richtungen durchstrahlt und aus diesen Aufnahmen mit Computerhilfe ein räumliches Bild konstruiert.

Die Demonstration war überzeugend: Der Inhalt eines unversehrten Überraschungseis, aufgenommen mit einem Computertomographen, wurde in einer 3D-Computeranimation gezeigt: Ein Schlumpf mit Kontrabass war zu erkennen. Herr Czischke öffnete das Ei und zeigte stolz genau diese Figur.

Olaf Günnewig zeigte in der Veranstaltung eine Fülle von Anwendungen der Computertomographie, zwischendurch stellte er Fragen oder ließ Gegenstände auf Röntgenbildern erraten; für richte Antworten gab es jeweils ein (untomographiertes) Überraschungsei.

Dr. Olaf Günnewig arbeitet als Projektleiter im Bereich Röntgentechnik beim Qualitätszentrum Dortmund GmbH & Co.KG. Dort werden z.B. mit Hilfe des weltgrößten Tomographen Motoren von Porsche und BMW durchleuchtet.

Ca. 150 Schüler, Eltern und Lehrer genossen den sehr lebendigen und hochinteressanten Vortrag, der ein gelungener Auftakt einer geplanten Serie von Wissenschaftsabenden war. Diese Veranstaltungsreihe ist auf Initiative des Fördervereins entstanden: Ehemalige Schülerinnen und Schüler, die wissenschaftlich arbeiten, sollen ihre Tätigkeit vorstellen.

Wir sind schon sehr gespannt auf den nächsten Wissenschaftsabend am »Stein«.

Hans Stemmerich

 




Wer hat Lust, ein neues Instrument zu erlernen?

Seit Beginn dieses Halbjahres findet parallel zur Instrumental-AG jeweils dienstags in der siebten Stunde die Bläser-AG unter der Leitung von Herrn Bauer vom Bläserkreis St. Marien statt. Unter fachkundiger Anleitung lernen zunächst sechs Schülerinnen und Schüler der fünften Jahrgangsstufe Trompete, Posaune und Tenorhorn. Unterrichtsmaterialien, Noten und die Instrumente werden den Schülerinnen und Schülern für ein Jahr anvertraut, so dass diese Gelegenheit haben, zu Hause das Gelernte zu üben. Leider standen zu Beginn nur sechs Instrumente zur Verfügung, so dass letzten Endes nicht alle teilnehmen konnten, die sich angemeldet hatten. Als es an die Auslosung ging, waren doch einige enttäuscht, aber wir hoffen, mittelfristig noch einige Instrumente anschaffen zu können, um die AG in den kommenden Jahren zu vergrößern.

Als Idee liegt dieser neu ins Leben gerufenen AG zu Grunde, dass wir Schülerinnen und Schülern der fünften Jahrgangsstufe die Möglichkeit bieten wollen, für ein Jahr ein Instrument zu erlernen, ohne den Eltern hohe Summen für die Anschaffung und den Instrumentalunterricht zuzumuten. Der Unterricht ist kostenfrei, lediglich die Versicherung für das anvertraute Instrument muss beglichen werden (24,- DM einmalig). Die Kinder können auf diese Weise in aller Ruhe ausprobieren, ob sie sich für das Musizieren auf einem Instrument begeistern wollen und ob sie das notwendige stetige Üben gut bewältigen. Nach einem Jahr müssen die Instrumente wieder zurückgegeben werden, damit sie der neuen fünften Jahrgangsstufe wieder zur Verfügung stehen können. Wenn sich die Kinder inzwischen entschieden haben, das Instrumentalspiel ernsthaft weiterzuführen, dann können sie z.B. im Rahmen einer Fortgeschrittenen-AG und evtl. mit neuen Instrumenten vom Bläserkreis St. Marien musizieren.

Zur Bläser-AG kommt spätestens nach den Sommerferien 2000 eine Streicher-AG hinzu, die nach dem gleichen Prinzip funktioniert und den Schülerinnen und Schülern Violinen zur Verfügung stellt.

Pausenkonzerte am FSG

Am Donnerstag, den 4. November erklang zum ersten Mal im Foyer des Neubaus das Auftaktkonzert der Reihe »Pausenkonzerte am FSG«, die nun jeden ersten Donnerstag im Monat den Schülerinnen und Schülern Live-Musik bietet. Verschiedene Musik-AG‘s, eigenständige Schülerbands, Musikklassen oder auch freie Ensembles in kleiner und großer Besetzung können nun die musikalische Vielfalt an unserer Schule wiederspiegeln. Auf diese Weise lernen auch die Schülerinnen und Schüler, die abends nicht in die Konzerte kommen können, die musikalische Arbeit am FSG kennen. Das Musikmachen hat im gesamten Schulleben einen sichtbaren Platz bekommen. Den Anfang machten der Oberstufenchor plus Band und der Unter- und Mittelstufenchor mit den Stücken »California dreamin‘«, »The lion sleeps tonight« und »Baby one more time«. Zu Beginn läutete der Musikkurs der elften Jahrgangsstufe das Konzert mit einem Perkussionsstück ein.

Das nächste Pausenkonzert findet am 2. Dezember zur gleichen Zeit am gleichen Ort statt.

Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Die Pausenkonzerte sollen jedem, der an unserer Schule lernt, lehrt, arbeitet oder in irgendeiner Form mit unserer Schule verbunden ist, die Möglichkeit für eigene musikalische Darbietungen geben. Wir freuen uns über jeden, der mitmacht. Für weitere Informationen und Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung.

Einladung zum FSG-Winterkonzert

Am 8. Dezember findet um 18 Uhr in der Aula das FSG-Winterkonzert statt, bei dem alle Musik AG‘s, Klassen und Bands ihr Können mit neuen Stücken zum Besten geben. Wie schon im Titel ankling, wird es kein reines Weihnachtskonzert werden, auch wenn weihnachtliche und besinnliche Stücke selbstverständlich ihren Platz haben. Vielmehr soll mit einem bunten Querschnitt die ganze Bandbreite dessen präsentiert werden, was AG‘s und Klassen seit Beginn dieses Halbjahres eingeübt haben. So werden Ausschnitte aus »Asterix on Ice« ebenso zu hören und szenisch zu sehen sein wie aktuelle Hits vom Unter- und Mittelstufenchor. Des weiteren spielen und singen der SEL-Chor, die Instrumental-AG, der Oberstufenchor samt -band, die Steingeist-Band und die neu gegründete Schülerinnen-Rockband. Alle »Steinis« und die drei »F‘s« (Freunde, Förderer und Ferwandte unserer Schule) sind ganz herzlich eingeladen, ein schönes und abwechslungsreiches Konzert zu erleben. Der Eintritt ist frei, um eine Spende zur Deckung der Unkosten wird am Ende des Konzertes gebeten.

Carsten Schattauer

 




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Stand: 28.08.2000
Artur Weinhold