EinStein – eine Forschungswerkstatt für Schülerinnen und Schüler
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Am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Lünen haben wir eine Idee entwickelt, die unsere eigenen Beobachtungen, die öffentlichen Diskussionen und die Veränderungen der schulischen Rahmenbedingungen aufgreift. Laufbahn- und Berufsberatung, Förderung begabter und interessierter Schülerinnen und Schüler, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, Facharbeiten und »besondere Lernleistungen« in der neuen Abiturprüfungsordnung, Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen sowie Mitarbeit von Eltern und Ehemaligen lassen sich in der Idee der Forschungswerkstatt »EinStein« geeignet zusammenführen.

Die Idee der Forschungswerkstatt

Wir haben einen Raum geschaffen, in dem Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit erhalten, eigene Fähigkeiten zu erkennen und zu nutzen, die normalerweise im schulischen Rahmen nicht in dem Maße zur Entfaltung kämen.

Auch in ihren schulischen Leistungen durchschnittliche Schülerinnen und Schüler besitzen über die im Unterricht gestellten Anforderungen hinaus ein großes Potential an Fähigkeiten, für die sie Anregungen und Freiräume benötigen. Ihnen allen wird eine Plattform geboten, auf der sie ihre Leistungsfähigkeit auch in der Öffentlichkeit darstellen und Anerkennung finden können.

Der Begriff »Forschungswerkstatt« will keine überhöhten Erwartungen wecken. Er soll aber den Kern der Idee beschreiben. Im Freiraum eigener Zielsetzungen und Zeiteinteilung soll Selbstlernen und Lernen in der Arbeitsgruppe gefördert werden. Die »Forschungsvorhaben«, die Projektideen, werden von den Schülerinnen und Schülern selbst, gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern aus dem unterrichtlichen Zusammenhang heraus, durch die Teilnahme an Schülerwettbewerben oder in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Unternehmen entwickelt.

Die Forschungswerkstatt bietet die notwendigen Arbeitsmittel und in ihrem Umfeld findet man Mitstreiter. Sie dient Schülerinnen und Schülern als räumliche und gedankliche Plattform für die Realisierung eigener »Forschungsvorhaben«.

In regelmäßigen Abständen werden aktuelle »Forschungsprojekte« der Öffentlichkeit vorgestellt. Über den Stand der Projekte wird regelmäßig berichtet.

Förderung begabter und interessierter Schülerinnen und Schüler

Die Förderung begabter und interessierter Schülerinnen und Schüler ist in letzter Zeit mehr und mehr ins Blickfeld gerückt und auch Teil unseres Schulprogramms. Wir setzen dabei auf ein Modell der individuellen Förderung, bei dem vielfach vorhandene spezielle Interessen und Begabungen gesehen und gefördert werden. Allen Schülerinnen und Schülern sollen ihre eigenen schulischen und außerschulischen Möglichkeiten gezeigt und angeboten werden.

Neben den ohnehin vorhandenen Möglichkeiten der Leistungsdifferenzierung im Unterricht, der Förderung durch Auslandsaufenthalte in der Jahrgangsstufe 11, des Erwerbs von Zusatzqualifikationen (z.B. DELF, APIEL) und der Vorversetzung, ermöglicht gerade die Forschungswerkstatt weitere Angebote zur Anreicherung (Enrichment).

Insbesondere das »Drehtürmodell«, bei dem in Absprache zwischen Schülern, Eltern und Schule leistungsstarken Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eingeräumt wird, den Unterricht in einzelnen Stunden zu verlassen, um an eigenen zusätzlichen Projekten zu arbeiten, kann im Rahmen der Forschungswerkstatt offensiv genutzt werden.

Angebote und Beratung der Schule Mit einem aktiven Beratungsangebot wollen wir Schülerinnen, Schüler und ihre Eltern auf die Möglichkeiten individueller Förderung aufmerksam machen bzw. mit ihnen gemeinsam solche Förderangebote entwickeln. Wir wollen nicht darauf warten, dass sie die vorhandenen Möglichkeiten nutzen.

Schon seit längerer Zeit werden geeignete Schülerinnen und Schüler gezielt über Auslandsaufenthalte und Zusatzqualifikationen informiert. Inzwischen haben wir die Grundlage unseres Beratungssystems erweitert. Beobachtungen von Lehrerinnen und Lehrern (schon in der Grundschule) sowie Hinweise von Eltern führen zu Kenntnissen über Begabungsprofile. Differenzierte Analysen des Leistungsprofils bei Erprobungsstufen- und Versetzungskonferenzen sollen ein besonderes Augenmerk auf Begabungsschwerpunkte lenken. Die damit verbundene Akzentverschiebung von den negativen zu den positiven Leistungen führt nebenbei zu einer verbesserten Wahrnehmung schulischer Leistungen.
Die Beratungslehrer führen auf der Grundlage dieser Analysen individuelle Gespräche, Förderangebote werden gezielt vorgestellt oder entwickelt. Schulinterne Wettbewerbe (z.B. Mathe-Contest) werden vorgestellt und externe Angebote gesichtet und individuell weitergegeben. Die Entwicklung bedarfsgerechter Projekte für die Forschungswerkstatt spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Hier müssen die personellen Voraussetzungen in der Schule noch verbessert werden.
Als begleitende Maßnahme ist die Erzeugung positiver Akzeptanz bei allen Beteiligten sehr wichtig. Auf Sitzungen des Schülerrats, der Schulpflegschaft, der Lehrer- und der Schulkonferenz wird regelmäßig über Angebote und aktuelle Projekte berichtet. Die Angebote des »Drehtür-Modells« und des individuellen Überspringens einer Klasse werden offensiv vorgestellt.
Die erfolgreiche Teilnahme an einem Projekt der Forschungswerkstatt wird den Schülerinnen und Schülern mit einer konkreten Projektbeschreibung attestiert.
Zusammenarbeit mit Unternehmen und Universitäten

Das Projekt »EinStein« soll zu Kooperations- und Projektvereinbarungen vor allem mit örtlichen Unternehmen führen. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Lünen ist informiert und will weitere Kontakte initiieren und für Informationsfluss sorgen.
Diese Vereinbarungen betreffen die Absicht, im Sinne eines Projekttransfers Ideen für geeignete gemeinsame Projekte zu entwickeln, die im Rahmen der Forschungswerkstatt von Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden können. Wir planen insbesondere mit ortsnahen Unternehmen einen Kooperationsverbund, der auf eine dauerhafte Zusammenarbeit abzielt.
Durch diese Zusammenarbeit sollen Schülerinnen und Schüler etwas über Anforderungen der Wirtschaft erfahren, Unternehmen lernen zukünftige Mitarbeiter kennen. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft wird zum gegenseitigen Nutzen angeregt. Schülerinnen und Schüler, die für sich fachliche Schwerpunkte gefunden haben, erkennen eigene berufliche Perspektiven und haben gute berufliche Chancen.

Eine Patenschaft (Labornutzung, Informations- und Projektaustausch) des Fachbereichs Chemie der Uni Dortmund mit dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium wurde geschlossen. Auch hier sind weitere Kooperationen geplant.

Aktueller Stand des Projekts Interessierte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer, die das Projekt betreuen wollen, sind vorhanden. Ehemalige Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben ihr Interesse und ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bekundet.
Räume für die Forschungswerkstatt stehen im Gebäude des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums zur Verfügung. Es handelt sich um die Räume in der derzeit nicht vermieteten ehemaligen Hausmeisterwohnung. Eine Projektübersicht zeigt die abgeschlossenen oder aktuellen Projekte.
Sponsoren Die Stadt Lünen verzichtet auf eine Vermietung und stellt sie für dieses Projekt zur Verfügung.
Die Renovierung und Installation der Energieversorgung sowie der Anschluss an das hausinterne Computer-Netz erfolgte in Kooperation mit der Fa. STEAG unter Einbeziehung der Lehrwerkstatt der STEAG-Lünen.
Mit Unterstützung der ortsansässigen Firmen Wienholt&Horstmann und Wilhelm Mikroelektronik GmbH wurde eine Lichtwellenleitung bis in die Werkstatt verlegt und angeschlossen.

Stand: 22.12.2002
Dr. Jürgen Czischke

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