Elternbrief des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums von Donnerstag, dem 16. Mai 2002

Redaktion: Peter Gehrmann

 

Der Stein ist ins Wasser gefallen …

... er schlägt Wellen; sorgen wir dafür, dass sie nicht so bald verschwinden. Erinnern wir uns noch an die Ereignisse in Erfurt? Oder sind die Erinnerungen nach den überschwappenden Berichten mit den prompten Erklärungen für diese unglaubliche Tat bereits verblasst? Für uns alle war der erste Schultag nach Erfurt ein ganz besonderer, weil das, was dort geschehen ist, unseren eigenen Lebensbereich so direkt betrifft. Wir haben an diesem Tag ganz bewusst den Unterricht für einen kurzen Moment unterbrochen und uns auf dem Schulhof versammelt, weil wir zeigen wollten, dass es nicht normal weitergehen konnte. Wir haben an diesem Tag und an den Tagen danach vielfach Gelegenheit gefunden über das zu reden, was da passiert ist.

Hat es bei uns etwas bewirkt? Nachdenklichkeit?

Sorgt jeder an unserer Schule für ein Klima, in dem Hass und Gewalt keinen Platz haben, in dem eine Kultur der gegenseitigen Anerkennung herrscht?

Natürlich schaut man dabei zunächst auf uns Lehrerinnen und Lehrer, deren Beruf das ja ist. Auch wenn Schule so strukturiert ist, dass sie aufgrund von Leistung Patente für das Leben verteilt, gehört sicher zu unserer Professionalität, dass wir Schülerinnen und Schüler nicht nur aufgrund von Leistung beurteilen, sondern zu erkennen geben, dass sie auch andere Eigenschaften haben, die Wertschätzung verdienen. Schulangst und Depression sind Kennzeichen institutioneller Gewalt, müssen rechtzeitig erkannt und vermieden werden.

Hier jedoch ist vor allem die Verantwortung von Eltern gefordert. Überzogene Erwartungen an die Leistungen der Kinder entstehen im sozialen Umfeld der Familie und können in der Schule nur schwer aufgefangen werden.

Mich hat beeindruckt, dass am Montag nach Erfurt in einer sechsten Klasse am FSG nur drei Schüler von 30 berichten konnten, dass sie am Wochenende zuvor mit ihren Eltern über die Ereignisse in Erfurt gesprochen haben. Eine 5 in Mathematik wäre sicher in jeder Familie Gesprächsthema gewesen.

Welchen Beitrag leisten Schüler, die ihre Mitschüler ausgrenzen, weil sie schwächer oder anders sind, oder dies nur tun und sich nichts dabei denken? Wo sind die Schüler, die das sehen und etwas dagegen tun?

Ich möchte mich nicht in die Reihe jener einreihen, die ihre Sprachlosigkeit über die Tat von Erfurt äußern, um im gleichen Atemzug über Lösungen zu reden. Ich habe immer noch keine Lösung dafür, wie man letztlich eine solche Tat verhindern kann. Meine Gedankensplitter sind auch nicht neu, sie sind nach Erfurt nur neu gedacht.

Jeder wird eigene Gedankensplitter hinzufügen können. Sorgen wir dafür, dass die Wellen, die diese Tat geschlagen hat, nicht so bald verschwinden.

 

 

 

Dr. Jürgen Czischke

 

Ein kleiner PieksBlutspende am FSG

Am 15.03.02 war es wieder einmal Zeit für eine Blutspendeaktion am FSG. Der Biologie-Leistungskurs von Frau Lauer wurde Mitte Februar damit beauftragt, dieses große Event an unserer Schule zu organisieren. »Wir müssen mindestens 120 Leute dazu bringen, Blut zu spenden«, hieß es immer wieder. Es galt, den Rekord vom Vorjahr zu überbieten.

Also viel Arbeit für den Kurs. Werbung musste gesucht, vom DRK angefordert, oder gar selbst entworfen werden. Eine beachtliche Leistung ­ dies alles musste schließlich neben dem laufenden Unterricht getan werden.

Es wurden Listen mit interessierten Schülern erstellt, wobei von vornherein »gefiltert« wurde. Mindestens 18 Jahre und 50 kg Gewicht, Tattoos und Piercings mussten älter als 6 Monate sein und andere Faktoren waren zu beachten. Ansonsten ging es einfach darum, die Schüler zu motivieren, aber auch aufzuklären, wie wichtig die Blutspende für andere Menschen sein kann.

Aber es hat alles blendend funktioniert, wie sich am Tag der Blutspende schließlich herausstellte.

Ein Teil des Kurses war bereits um 6.30 Uhr anwesend, um zusammen mit dem DRK-Team für den Aufbau der Gerätschaften zu sorgen. Nach einigen Verzögerungen im organisatorischen Bereich konnten gegen 8.30 Uhr schließlich die ersten Schüler, die sich zur Spende gemeldet hatten, aus dem Unterricht »entführt« werden.

Zuerst die Formalitäten (nein, kein Testament, nur Ausfüllen eines Fragebogens), dann eine kleine Vorabuntersuchung und schon konnte man seinen roten Saft in die kleinen Plastikbeutel fließen lassen.

Schüler der Jahrgangsstufe 13 sahen der Spende zumeist gelassen entgegen, hatten sie doch im letzten Jahr bereits die Aktion miterlebt.

Die Schüler aus den Stufen 11 und 12 dagegen waren teilweise recht nervös. »Was ist, wenn ich plötzlich umkippe?«, war eine der am häufigsten gestellten Fragen.

Als man aber zeigte, wie gut die Pflege durch das DRK-Team war, konnten die Gemüter wieder beruhigt werden.

Rundumversorgung: Ruhepause nach der Spende. Kaffee, Kuchen, Cola, Brötchen und eine Tafel Schokolade für jeden Spender. Eisentest und Blutdruckmessung vor der Spende. Es konnte eigentlich nichts passieren. Zum Glück waren es dann auch nur drei Schüler, die sich, recht blass um die Nase, nochmals auf eine Liege begeben mussten. Mithilfe der »mysteriösen« Kreislauftropfen, verabreicht durch die anwesende Ärztin, ging es ihnen aber ruckzuck wieder gut.

Gegen 17.00 Uhr dann das Ergebnis: 90 Leute hatten gespendet, weit über hundert wollten spenden ­ konnten aber nicht wegen zu geringen Gewichts, frischer Piercings oder Eisenmangels. Nicht ganz so viel wie im Vorjahr, trotzdem ein voller Erfolg, wie Frau Lauer mitteilte. Nicht zuletzt die Zusammenarbeit zwischen den Organisatoren des Bio LKs und dem Team des DRK konnte diese Aktion so erfolgreich verlaufen lassen.

Man kann nur hoffen, dass die Blutspende weiterhin jedes Jahr im FSG stattfindet und sich so viele Menschen motivieren lassen, daran teilzunehmen.

Denn ein kleiner Pieks für den Spender kann eine große Hilfe für kranke Menschen sein.

In diesem Sinne: Danke an die Schüler, Lehrer und alle sonstigen, spontanen Spender für Ihr »kleines Opfer«.

Patrick Freyth, Jahrgangsstufe 13

 

Entsetzen über die Tat in Erfurt

In einer kleinen Gedenkfeier, die anlässlich des traurigen Ereignisses in Erfurt abgehalten wurde, versuchten die Schüler ihre Gedanken und Eindrücke in Worte zu fassen.

Stellvertretend soll hier ein Gedicht veröffentlicht werden, das eine Schülergruppe aus der Klasse 9b entworfen hat. Es wurde am Ende der Veranstaltung auf dem Schulhof von Aisha Lange vorgetragen und läutete die Schweigeminute ein.

Entsetzen über die Tat
Betroffenheit
Schweigen
Kann so etwas auch bei uns passieren?
Angst macht sich breit
Trauer um die Opfer
Wut auf den Täter
Enttäuschung
Verzweiflung
Vertrauen – Fehlendes Vertrauen?

Warum??
Es bleibt das Schweigen ...


Aisha Lange, Klasse 9b, und Marita Funhoff

 

SV-Aktionswoche 2002 am FSGein persönlicher Nachtrag

Die diesjährige Aktionswoche »Biernation Deutschland – Segen oder Fluch(t)« war aus meiner Sicht nicht in erster Linie problematisch wegen der Wahl des Themas an sich.

Drogen – illegale oder legale – und ihre Gefahren sind Bestandteil der Realität von Jugendlichen, auch der von Steinis. Dies haben ja auch die Vorkommisse rund um die Abschlussfete nachhaltig bestätigt. Ob Drogen, Suizid, Depression oder Magersucht – kein Thema steht als solches auf der Tabuliste der SV am FSG. Dagegen ist die Art und Weise der Durchführung der Aktionen zu einem Thema maßgeblich entscheidend für die erreichte Intensität der Auseinandersetzung. Es ist eben nicht allein damit getan, ein provokantes Thema auszuwählen; noch reicht das Bestücken einer Vitrine, um meinen zu können, den Beitrag für die ganze Woche geleistet zu haben; auch das Kopieren eines 10 Seiten langen Ausdrucks aus dem Internet langt nicht aus, um der Informationspflicht genüge getan zu haben. Nein! Zu aller erst gehört die persönliche Begeisterung für das Thema zum sicheren Fundament einer Aktion. Und danach ebenso das Engagement, dies auch in persönlichen Gesprächen mit den anderen Schülern weiterzutragen. So kann der Funke innerhalb der Aktionswoche überspringen, auf Schüler und Lehrer gleichermaßen. Bei der vorigen Aktionswoche zum Thema »Olympia« ist uns dies hervorragend gelungen. Der Erfolg ist natürlich umso intensiver, je geschlossener die einzelnen Mitglieder der SV als einheitliche Gruppe auftreten und für die anderen wahrzunehmen sind. Diese Gesichtspunkte müssen wir in der Zukunft wieder alle mehr berücksichtigen.

Die Vorkommnisse bei der Schlussfete waren für mich als SV-Lehrer sehr bedrückend. Da waren wie in den vergangenen Jahren tolle Schülerinnen und Schüler, die Musik und Tanz in der Schulaula genossen. Aber wegen des trockenen Wetters waren gerade auf unserem Schulhof Schüler, die sich massiv betranken. Und das um 19.00 beziehungsweise 20.00 Uhr. Ich habe mich als Lehrer gefragt, wie diese Jugendlichen nach Hause kommen, wie die Eltern auf den Suff ihrer Kinder reagieren, woher die Jugendlichen soviel Geld haben, um so in Alkohol investieren zu können. Wir SV-Lehrer haben auf jeden Fall zig Bierdosen beschlagnahmt und auf der Stelle ausgeschüttet.

Für die Institution Schule ist mir klarer geworden, dass Schule nur sehr begrenzt präventive Drogenaufklärung betreiben kann, wenn es stimmt, dass auch Schüler aufgrund ihrer Misserfolgserfahrungen in der Schule zum Bier greifen und sich damit betäuben.

Auf jeden Fall waren wir drei SV-Lehrer angesichts solch eines riesigen Bierkonsums von Schülern aus den Klassen 9 und 10 geschockt. Diesem gilt es bei den kommenden Schulfeten Rechnung zu tragen.

Konsequenzen aus meiner Sicht:

  • Eine Fete muss auf jeden Fall wieder stattfinden, schon wegen der riesigen Resonanz in unseren vielen Sek. I-Klassen. (Die Klassen 5c und 5d haben spontan Geld gesammelt, um mitzuhelfen, den entstandenen Schaden zu beheben. Danke!)
  • Bei der Planung der nächsten Aktionswoche muss fest berücksichtigt werden, dass eine ehrliche Begeisterung für ein Thema den einzelnen Schülern durch die SV auch offensiv und nachhaltig nahegebracht wird, sowohl vom Aspekt der Unterhaltung als auch von der Informationsseite her. Dies geschieht meiner Erfahrung nach immer noch am besten im persönlichen Kontakt der SV Mitglieder mit den einzelnen Jahrgangsstufen und Klassen.
  • Grundlegendes Anliegen muss für die vorbereitenden Schüler nach wie vor bleiben, Mitschüler und auch ihre Lehrerinnen und Lehrer in die konkreten Aktionen mit einzubeziehen ( aus der Vergangenheit: Tanzen, Fußball spielen, Kohlen schüppen, Sägen, Rugby spielen, Singen), um so den gemeinsamen Steingeist zu fördern.
  • Eine unmittelbare Abfolge von Aktionswochen-Fete und Abi-Vofi-Fete an ein und demselben Wochenende ist aus meiner Sicht höchst unglücklich. So wird der Teilung in Ober- beziehungsweise Unter- und Mittelstufe Vorschub geleistet. Wir als SV wollen jedoch gerade in der Aktionswoche die Gemeinsamkeit aller Steinis am FSG fördern.
  • Möglicherweise ist auch das Aufsichtsproblem für drei SV-Lehrer bei solch einer großen Schulveranstaltung aufgrund der veränderten Bedingungen nicht mehr zu bewältigen, wenn auch weiterhin Schüler während der Veranstaltung immer zwischen Aula und dem riesigen Schulhof beziehungsweise der nahen Umgebung rund um unser Schulgebäude pendeln.
  • Spätestens als dann noch bei dem vorzeitigem Abbruch der Fete wegen der Vandalismusschäden zwei Schülerinnen aus der Unterstufe Hilfe beim SV-Lehrer suchten, da sie von einer größeren Schülerin bedroht wurden, fühlte ich mich sehr unglücklich und war sprachlos.

Eine ganz private Konsequenz:

  • Ich habe mir während der Aktionswoche den wunderschönen Steini-Bierkrug der SV gekauft, um – hier und da – im Garten sitzend, mich mit Steini zusammen ein wenig am Leben zu erfreuen. Ich habe mir jedoch vorgenommen, diesen Steini-Krug in Zukunft nicht mehr zu füllen. Den entstandenen Nachgeschmack aus der diesjährigen Aktionswoche kann ich als SV-Lehrer nicht so einfach runterspülen.

Martin Loer, SV-Lehrer

 

DELFDiplôme d’Etudes en Langue Française

Im Jahr 1999 begann Frau Kröger, ehemalige Deutsch- und Französischlehrerin am FSG, mit einer kleinen Gruppe Schülerinnen und Schülern für ein Diplom namens DELF zu lernen, das an unserer Schule bis zu diesem Zeitpunkt wohl keinem bekannt war.

Anfangs wussten wir, eine Hand voll Pennäler, nicht, worauf wir uns einließen. Uns war klar, dass DELF ein Diplom ist, welches wie der Name schon sagt, in Französisch verliehen wird, und dass dieses Diplom sich später als Bestätigung unserer Französischkenntnisse sehr gut bei Bewerbungen und Ähnlichem machen würde.

Für Frau Kröger war es auch neu, eine Gruppe Schülerinnen und Schüler auf dieses Diplom vorzubereiten. Sie war dennoch sehr gut über die formalen Züge informiert, sodass sie schnell Licht in das Dunkel bringen konnte, in dem sich die Pennäler befanden.

An dieser Stelle will ich nun auch erst mal den Lichtschalter betätigen und dem Leser erläutern, wie sich dieses Diplom zusammensetzt.

DELF ist ein in ganz Europa anerkanntes Diplom, mit dem die Schülerin beziehungsweise der Schüler profunde Sprachkenntnisse in der Sprache Französisch belegen kann. Das Diplom besteht aus 4 Teilprüfungen (A1-A4), wobei das Bestehen der ersten Prüfung Voraussetzung für die Teilnahme an der zweiten ist und so weiter.

A1, A2 und A3 setzen sich aus einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung zusammen, A4 beinhaltet nur eine schriftliche Prüfung, dafür jedoch einen langen Hörverstehensteil. A1-A4 bilden das 1er degré. Anschließend kann man das 2ième degré anstreben, welches aus den Teilprüfungen A5 und A6 besteht. Mit diesen beiden Prüfungen ist DELF abgeschlossen. Nach bestandener Prüfung muss die Schülerin/der Schüler, wenn er an einer französischen Universität studieren will, keine Aufnahmeprüfung absolvieren.

Für die, die hier noch nicht an ihre Grenzen gestoßen sind, gibt es noch DALF. Dieses Diplom bescheinigt der Schülerin beziehungsweise dem Schüler mehr als gute Sprachkenntnisse.

Für die mündliche Prüfung, die übrigens von Muttersprachlern abgenommen wird, müssen die Prüflinge nach Düsseldorf fahren. Wenn es jedoch genug Prüflinge aus einem Bezirk gibt, wird ein Prüfungstermin an einem Ort eingerichtet, der für die Prüflinge zentral in einer näher gelegenen Stadt liegt. Für uns und andere Beteiligte aus der Umgebung wurde ab der 3. Prüfung ein Prüfungstermin in Witten eingerichtet.

Unsere schriftlichen Prüfungen wurden bisher aufgrund der verhältnismäßig großen Meldezahlen bei uns am FSG durchgeführt und werden es mit Blick auf unsere steigenden Anmeldungen wohl auch weiterhin.

Im Jahr 1999 gingen 15 Schülerinnen und Schüler an den Start. Eine der Schülerinnen war ich. Pünktlich zur ersten Stunde standen alle Prüflinge vor einem noch verschlossenem Klassenraum im zweiten Stock des Neubaus. Die Anspannung war spürbar groß. Frau Kröger kam kurz darauf mit den offiziellen Prüfungsbögen. Jeder Prüfling bekam eine Prüfungsnummer, die er mehrmals auf den unterschiedlichen Blättern des Prüfungsbogens eintragen musste.

Die Prüfung der ersten Stufe bestand aus einem Hörverstehensteil und einem freien Teil. Beides drehte sich um die Fähigkeit, sich im alltäglichen Leben auf französisch ausdrücken zu können. Beim Hörverstehen haben sich hier und da mal einige Fehler eingeschlichen und auch beim freien Teil kamen schon mal Unsicherheiten auf, was wohl sehr stark mit der Nervosität zusammenhing.

Eine Woche später stand die mündliche Prüfung in Düsseldorf auf dem Plan. Da die Prüfungen zu A1 unter dem Namen »Expression générale« durchgeführt wurden, stand auch hier das Ausdrucksvermögen in Alltagssituationen auf dem Prüfungsplan. So wurden in der Prüfung beispielsweise Verkaufsgespräche simuliert.

Einige Schüler und Schülerinnen zweifelten an ihrem Bestehen, doch nach einigen Wochen des Wartens erhielt unsere Schule die Prüfungsergebnisse, die sehr erfreulich ausfielen. Alle Teilnehmer hatten die Prüfung bestanden. Am letzten Schultag vor den Sommerferien stießen dann noch alle »Ausgezeichneten« mit Frau Kröger und Frau Thamm an. Die Prüflinge bedankten sich ihrerseits mit dem neuen Album von Patricia Kaas bei Frau Kröger, die sich sehr über diese Aufmerksamkeit freute.

Der Erfolg bei den Prüfungen wurde jedoch sehr dadurch getrübt, dass Frau Kröger die Schule verlassen musste, da keine Planstelle an unserer Schule frei war. An dieser Stelle sei Frau Kröger nochmals herzlich für alles, was sie für die Gruppe getan hat, gedankt.

Von nun an übernahm Frau Thamm die AG-Leitung. Es gab nun einige Neulinge in der Gruppe, die sich genauso nervös wie die Pennäler an ihre erste Prüfung begaben. Da der Termin derselbe war, fuhren alle zusammen nach Düsseldorf. Weil Frau Kröger, die die Gruppe begleiten wollte, ebenso wie Frau Thamm erkrankt war, fuhr die Gruppe ohne Begleitperson. Die Neulinge wurden dabei von denen, die die erste Prüfung bereits mitgemacht hatten, in Obhut genommen. So fuhr die Gruppe an einem verschneiten Morgen nach Düsseldorf, um da die erste beziehungsweise die zweite Prüfung abzulegen. Die schriftliche war wenige Tage zuvor wieder an der Schule abgehalten worden. Beide Prüfungen liefen unter der Bezeichnung »Expression des idées et des sentiments«. Insgesamt waren 12 Schülerinnen und Schüler unserer Schule zur mündlichen Prüfung der Stufe A2 und drei zur Stufe A1 angemeldet. 11 Teilnehmer bestanden die Prüfung der Stufe A2 und zwei die der Stufe A1.

Die Anmeldungen für die nächste Stufe liefen direkt im Anschluß an die Ergebnisverkündung wieder an.

Bei dieser Anmeldung waren erstmals alle Stufen vertreten, da wieder einige Interessierte nachrückten und ich mich für die Stufe A3 sowie für die Stufe A4 angemeldet habe. Da das kein anderer Schüler in Erwägung gezogen hat, will ich an dieser Stelle doch wenigstens meinen Beweggrund nennen. Jeder Prüfling sollte sich überlegen, ob er nach DELF weitermachen will. Da ich nun schon in der Jahrgangsstufe 11 war, wusste ich, dass ich nicht mehr so viele Prüfungstermine während meiner Schulzeit würde wahrnehmen können.

Also beschloss ich es zu riskieren und habe es nicht bereut. Die schriftliche Prüfung zu A3 lief unter dem Namen »Compréhension et expression écrites« und A4 unter dem Namen »Pratique du functionnement de la langue«.

Diese Prüfungen standen ganz im Zeichen der Textarbeit, was in einer Textanalyse gipfelte. Jedoch unterscheidet sich die Prüfung zu A4 insofern, als es keine mündliche Prüfung gibt. Dafür enthält die Prüfung des letzten Teils des 1er degré einen längeren Hörverstehensteil, der sehr breit gestreute Anforderungen stellt. Der schwierigste Teil in meiner Prüfung war wohl das Gespräch, welches aus dem Radio aufgenommen wurde und zu welchem ich dann mehrere Fragen beantworten musste. Der schriftliche Teil setzte sich aus einem Aufgabenkatalog zusammen, der natürlich geprägt war vom Verfassen freier Texte, aber auch stilistische Mittel kategorisch verlangte.

Somit muss ich letztlich sagen, dass ich stolz auf das Bestehen dieses Diploms bin und mich nun an die Prüfungen zum 2ième degré begebe.

Als Bestätigung gibt es übrigens für jede Prüfung ein Diplom.

Erwähnen will ich an dieser Stelle auch, dass mittlerweile ein sehr großer Teil der Pennäler die Prüfung zu A4 bestanden hat. Ich denke diese Schülerinnen und Schüler sind genauso stolz und werden dann ebenso erfreut in ungefähr einem halben Jahr ihr Gesamtdiplom entgegen nehmen. Herzlichen Glückwunsch.

Sarah Gemicioglu, Jahrgangsstufe 12

 

Handball-Info

Wie allseits bekannt, besteht an unserer Schule seit über 20 Jahren die Handball-AG. Diese wird seit ihrem Ursprung von Bernd Klisa geleitet. Seit mehreren Jahren bildet er auch Schüler/-innen zu Übungsleitern aus, die dann eigenständig Mannschaften trainieren.

Zur Zeit zählen zu diesem Übungsleiter-Team, mit Onur Özdamar, Felix Daumer, Max Ebbinghaus, Mario Schnadt, Claudia Wadulla, Marcel Mai, Marcel Zweigel, Marc-Jonas Epping, Thomas Wissmann und Michael Weitz, 10 gut ausgebildete Trainer.

Die regelmäßig stattfindende AG ist sowohl nach Geschlecht, als auch nach Alter unterteilt und trainiert freitags von 14.20­18.15 Uhr in der Sporthalle des FSG.

Dort werden sie, anfangs spielerisch, später gezielter, zu Wettkampfmannschaften ausgebildet, wobei der Spaß natürlich weiterhin ganz oben steht. »Gewinnen mit Spaß am Sport!«, heißt die Devise.

Auch in diesem Jahr nahmen Handballmannschaften des FSG an verschiedenen Turnieren teil und konnten dort einige sportliche Erfolge aufweisen.

Am 25.2. veranstaltete das Heisenberg-Gymnasium in Dortmund ein internationales Handballturnier für Schulmannschaften, an dem auch unsere Schule mit einer Jungen- und einer Mädchenmannschaft teilnahm.

Beide Mannschaften belegten, nach spannenden und hart umkämpften Spielen, den 2. Platz.

Die Mädchen mussten sich hierbei nur durch das schlechtere Torverhältnis der gastgebenden Mannschaft des Heisenberg Gymnasiums geschlagen geben.

Die Jungen verloren ihr Endspiel knapp mit 11:10 gegen die Mannschaft aus Neckarsulm.

Die Jungenmannschaft bestand in diesem Jahr aus Marcel Zweigel, Marcel Mai, Christian Kleine, Onur Özdamar, Bastian Julius, Felix Daumer, Mario Schnadt, Max Ebbinghaus, Matthias Wiechert, Sebastian Kokesch, Daniel Nagel, Christian Dorsch und Raphael Buschmann.

Und die Mädchenmannschaft wurde in diesem Jahr durch Meike Kappelhoff, Lisa Karau, Nina Karau, Anna-Ida Sehner, Katharina Hageneuer, Janina Block, Verena Schertler, Claudia Wadulla, Verena Berger, Eva Heckenkamp und Maike Marzischewski vertreten.

Auch gut abschneiden konnten zwei Mannschaften der Handball AG bei den diesjährigen Kreismeisterschaften.

Hier belegte die männliche D-Jugend Mannschaft um Trainer Marcel Mai den 1. Platz. Als Kreismeister dürfen sich jetzt Ufuk Karaca, Robin Stroscher, Max Hauschopp, Julian Kokesch, Michael Panek, Andreas Pleitner, Christopher Droste, Michael Schneider, Dennis Kirchner, Roman Julius, Tom Trost und Marc Rößler bezeichnen.

Ebenfalls stolz auf ihre Schützlinge konnte Trainerin Claudia Wadulla sein. Ihre Mannschaft sicherte sich den 2. Platz. Zu ihrer weiblichen D-Jugend Mannschaft zählten in diesem Jahr Jennifer Brosch, Nina Hoffmann, Kathrin Seeger, Monika Rykowski, Kathrin Hunschede, Svenja Funhoff, Maxi Woggon, Sevil Göktekin, Theresa Höckmann und Franziska Mrotzek.

Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr wird das geplante Zeltlager in Heil sein, welches für die »5-er« angeboten wird und vom 15. auf den 16. Juni stattfinden soll .

Ein weiterer wichtiger Punkt auf dem Terminkalender der Handball AG ist ein »Bunter Nachmittag«, der für den 12. Juli angesetzt ist.

Hier sind allerhand Spiele, jede Menge Unterhaltung und ein anschließendes gemeinsames Grillen geplant.

Und jeder, der jetzt Lust auf Handball bekommen hat, ist immer herzlich willkommen einmal reinzuschnuppern.

Bei Fragen informiert euch bei den oben aufgeführten Trainern oder direkt bei Herrn Klisa.

So verbleibe ich und hoffe auf viele neue Gesichter.

Mit sportlichen Grüßen

Pressewart Michael Weitz, Klasse 10b

 

Begabtenförderung nach dem »Drehtür-Modell«

Vielleicht haben Sie schon von Ihren Kindern gehört, dass seit März diesen Jahres einige Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 und 7 in einem »Drehtürprojekt« arbeiten und vielleicht haben Sie sich die Frage gestellt, was es damit auf sich hat.

In dem Projekt »Das ist deine neue Schule« erstellen insgesamt 10 Schülerinnen und Schüler eine Informationsbroschüre für die neue Jahrgangsstufe 5. Das ist zunächst einmal nichts besonderes und ist auch in den vergangenen Jahren regelmäßig gemacht worden, um den neuen Schülern den Start an unserer Schule zu erleichtern.

Besonders an dem Projekt ist allerdings die Form, in der die Schüler arbeiten. Die »Drehtürschüler« dürfen nämlich, nach Absprache mit den jeweiligen Fachlehrern, den Unterricht verlassen und während der regulären Unterrichtszeit an ihrem Projekt arbeiten. Natürlich kann man jetzt fragen, ob die Schüler diese Arbeit nicht einfach am Nachmittag leisten können oder ob es nicht möglich wäre, ein solches Vorhaben mit einer ganzen Klasse, vielleicht im Deutschunterricht, durchzuführen. Sicherlich wäre das möglich und so ist es ja in den vergangenen Jahren auch erfolgreich gemacht worden. Das Besondere an »Drehtürprojekten« ist aber gerade, dass besonders leistungsstarke und begabte Schüler vor neue, im Unterricht nicht vorhandene, Herausforderungen gestellt werden.

Im Fall des Projekts »Das ist deine neue Schule« ist es so, dass die betreffenden Schüler weitgehend selbstständig geplant haben, welche Inhalte sie in die Informationsbroschüre aufnehmen möchten, wie sie ihre Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe organisieren können, wie sie das Heft gestalten, wie die entsprechende Software zu handhaben ist und letztlich auch, mit welchen Mitteln sie die Broschüre finanzieren können. Durch solche Projekte möchten wir, in Ergänzung des Fachunterrichts und der vielfältigen Angebote im AG Bereich und in den »EinStein«-Projekten, besonders begabten und leistungsstarken Schülern die Möglichkeit bieten, einen Teil der Verantwortung für ihr eigenes Lernen selbst zu übernehmen. Das zeitweise Verlassen des Unterrichts unterstützt diese Zielsetzung, denn die Schüler müssen ihre Arbeit selbst organisieren, die im Unterricht versäumten Inhalte nacharbeiten und ihre Hausaufgaben machen. So werden sie in die Lage versetzt, selbst zu entscheiden, welche Inhalte sie bereits beherrschen und wo zum Beispiel die Teilnahme an Übungsphasen nicht mehr erforderlich ist.

Die »Drehtürschüler« arbeiten so im Rahmen anspruchsvoller Aufgabenstellungen selbstgesteuert und selbstverantwortlich, beschaffen und verarbeiten Informationen, organisieren sich selbst und die Arbeit in der Gruppe und erwerben so neues Wissen und erweitern ihre Lernkompetenz und kommunikative sowie soziale Fähigkeiten.

Die Anforderungen, die erfüllt sein sollten, damit Schüler und Schülerinnen an einem »Drehtürprojekt« teilnehmen können, sind hoch. Die Schülerinnen und Schüler müssen über ein hohes Fähigkeitspotential verfügen, konstant entsprechende Leistungen zeigen sowie als verlässlich eingeschätzt werden. Wir bemühen uns im Rahmen von Konferenzen solche Schüler und Schülerinnen zu erfassen und durch die Rücksprache mit allen beteiligten Fachlehrern festzustellen, ob ein zeitweiliges Verlassen des Unterrichts möglich ist. Erst wenn der entsprechende Schüler, beziehungsweise die Schülerin, seine oder ihre Eltern und die Klassen- und Fachlehrer und -lehrerinnen einverstanden sind, kann der Schüler oder die Schülerin an einem »Drehtürprojekt« teilnehmen.

Bisher führen wir das »Drehtürmodell« probehalber durch. Wir werden uns nach Abschluss dieses ersten Durchlaufs und nach weiteren Testläufen bemühen, die Erfahrungen von Lehrern und Lehrerinnen, Schülern und Schülerinnen sowie der Eltern durch entsprechende Auswertungsmaßnahmen zu sammeln und auszuwerten um festzustellen, ob dieses Modell weiter fortgeführt und möglicherweise auf eine größere Schüleranzahl ausgeweitet werden soll.

Sollten Sie Anregungen oder Fragen bezüglich des »Drehtürprojekts« am FSG haben, sind wir für jede Rückmeldung dankbar.

Charlotte Ullrich

 

»EinStein« eröffnet

Am 27.2.2002 wurde unsere Forschungswerkstatt EinStein offiziell eröffnet. Gäste aus Politik und Wirtschaft, Schule, Universität und Kultur verfolgten in der Aula die multimediale Präsentation des aktuellen Stands der Arbeiten an und in der Forschungswerkstatt.

Den Vertretern der Stadt Lünen konnten wir zeigen, dass das von der Stadt für dieses Projekt zur Verfügung gestellte Geld bereits sinnvoll genutzt wird. Den Vertretern der Wirtschaft konnten wir Möglichkeiten für gemeinsame Projekte eröffnen. Die vorhandene Kooperationsvereinbarung mit der Universität Dortmund, konkrete Projektabsprachen mit dem Landesmuseum Münster und direktes Sponsoring verschiedener Unternehmen waren Anlass für unsere Partner, einen Blick auf EinStein zu werfen. Mit den Kolleginnen und Kollegen der benachbarten Schulen konnten wir Gedanken zur Umsetzung unseres Modells austauschen und die Vertreter der Bezirksregierung wollten sich vor Ort ein Bild von dem Projekt machen, über das wir schon oft miteinander gesprochen hatten.

Der Schirmherr von EinStein, Regierungspräsident Wolfram Kuschke, hob in seiner Rede hervor, dass er seine Unterstützung der Forschungswerkstatt EinStein anbieten wolle, weil er damit vor allem die bereits geleistete Arbeit für dieses auch als Vorbild geeignete Projekt honorieren könne.

Die anschließende Besichtigung der Werkstatträume gab den Gästen die Gelegenheit aktuell laufende Projekte kennen zu lernen und in Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern nähere Einzelheiten zu erfahren. Alle Gäste zeigten sich beeindruckt von den Möglichkeiten, die die Werkstatt bietet, und den bereits vorliegenden Projektergebnissen. Der Erfolg dieser Eröffnungsveranstaltung dokumentiert sich auch darin, dass viele weitere Kontakte verabredet wurden und bis heute bereits mehrere Projektvorschläge von auswärtigen Partnern bei uns eingegangen sind.

Auch die Berichte in der lokalen Presse, im Rundfunk und im Fernsehen zeichneten ein positives Bild. Im Bericht der Westfälischen Rundschau hieß es: »Die Forschungswerkstatt EinStein, die auf Dauer Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit bietet, sich ihren Begabungen entsprechend tummeln zu können – zudem noch praxisorientiert –, ist beispielhaft modern und verdient Anerkennung.« – »Die Gestaltung der gestrigen Eröffnung zeigte Übereinstimmung mit dem neuen Konzept: Video-Installationen begrüßten die Gäste und der Musik-Sprech-Beitrag mit Steinen und Einstein-Zitaten bewiesen Kreativität, Professionalität und Innovation.«

Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass Regierungspräsident Wolfram Kuschke sein Versprechen, unsere Forschungsarbeit zu unterstützen, so schnell umgesetzt hat. Zusammen mit unserem Schuldezernenten Herrn Vondracek wurde bereits vereinbart, dass dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium im nächsten Schuljahr ein Stundendeputat von 14 Wochenstunden für die Arbeit in EinStein zur Verfügung stehen werden.

Jürgen Czischke

 

Stand: 09.06.2002
Artur Weinhold

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