Der FSG-Sommerferien2005/06
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FSG-Schüler, -Eltern und
-Lehrer empfehlen Lesestoff

Wieder einmal: Schüler, Eltern, Lehrer und neuerdings auch Ehemalige empfehlen Lesestoff, der ihnen gefallen hat und für den sie sich verbürgen. Die Empfehlungen werden laufend erweitert, so wie sie in die Redaktion gelangen.

Es gibt Empfehlungen für vier schulische Altersgruppen:

Klasse 5-6 Klasse 7-8 Klasse 9-10 ab Klasse 11

Es lohnt sich, auch einmal in die benachbarten Altersgruppen zu schauen oder die 30 sehr individuellen Lesetipps der vergangenen Schuljahre zu lesen.

Eine Unmenge weiterer aktueller Lesetipps gibt es auf »learn:line«, dem NRW-Bildungsserver.

Mitmachen? Ganz einfach.
Formular herunterladen und ausgefüllt wieder zuschicken. Wer das bis zum 30. November tut, nimmt an der Verlosung eines Buch- und eines Hör-CD-Preises teil.
Empfehlungen
für Leser ab Klasse 5-6
Autor, Titel, Verlag, Preis

Empfohlen
von …

Ich empfehle dieses Buch…

 

Gwyneth Rees: Emmas Welt steht Kopf. Ravensburger Buchverlag, 2004. EUR 10,95

Schamoni, Dorfpunks

Angelika Brack, Klasse 6d

… weil das Buch sehr spannend und lustig ist und gleichzeitig noch etwas mit Liebe zu tun hat. Wenn man dieses Buch einmal angefangen hat zu lesen, kommt man nicht von dem Buch weg. Es zieht jemanden einfach an. Wenn ihr es lest, seht ihr es selbst!

Thomas Rockwell: Billys Wette – oder: Wie man gebratene Würmer isst. Verlag Beltz & Gelberg, 2001. Ab EUR 3,10

Schamoni, Dorfpunks

Julius Bücker, Klasse ??

… weil es witzig ist. Weil es nicht so mega-dick ist und es Spaß macht, es zu lesen.

Außerdem ist es sehr, sehr, sehr appetitlich!

Anm. der Red.:
Der Titel ist nur noch antiquarisch erhältlich. Das bedeutet aber nicht, dass man ihn nur gebraucht kaufen kann: Es sind (zum Beispiel bei amazon.de) immer noch sogenannte Remittendenexemplare erhältlich, Bücher also, die die Buchhandlungen nach einer bestimmten Zeit als unverkauft an den Verlag zurückschicken dürfen und die der Verlag dann außerhalb der Buchpreisbindung preiswerter weiterverkaufen kann.

Kate DiCamillo: Kentucky Star. dtv, 2004. EUR 5,00

Schamoni, Dorfpunks

Lara Fischer-Neuhoff, Klasse 6b

… weil es ein lustiges, aber auch ernsthaftes Buch ist, das gut zu lesen ist. Dieses Buch ist aber auch ein spannendes Buch, das nicht allzu dick ist. Tierfreunde, Leseratten, aber auch Abenteurer werden dieses Buch mögen. Es ist nicht nur für die Klassen 5 und 6, sondern für alle Altersgruppen geeignet.

Andreas Schlüter: Level 4 – Die Stadt der Kinder. dtv, 2004. EUR 8,00

Schamoni, Dorfpunks

Verena Gerwinat, Klasse 6d

… weil in diesem Buch davon erzählt wird, was wäre, wenn es keine Erwachsenen gäbe: totales Chaos und Zerstörung!

Ben und seine Freunde merken, dass alle Erwachsenen plötzlich verschwunden sind. Das liegt wohl an dem neuen Computerspiel, das Ben sich schon immer gewünscht hatte.

Dieses Buch ist lustig und spannend zugleich.

Johanna Spyri: Klein Wiseli. 1951.
Ab EUR 1,20

Schamoni, Dorfpunks

Rumeysa Koçak, Klasse 6d

… weil es sehr lehrreich ist. Das Buch zeigt der Leserin und dem Leser, dass man im Leben nicht sofort aufgeben sollte. Es handelt von einem Mädchen namens Wiseli, das seine Mutter noch in jungem Alter verliert und bei Verwandten untergebracht wird. Dort muss Wiseli schwere Arbeit verrichten. Lange Zeit danach bekommt sie eine Nachricht, die sie wieder fröhlich stimmt.

Anm. d. Red.:
Das Buch ist in gewöhnlichen Buchhandlungen nicht mehr erhältlich. Man kann es nur gebraucht kaufen (zum Beispiel bei www.amazon.de).

Cornelia Funke: Gespensterjäger im Feuerspuk. Fischer-Taschenbuchverlag, 1997. EUR 8,90

Schamoni, Dorfpunks

Cedric Kramer, Klasse ?

… weil es sehr einfallsreich ist, da die verschiedenen Geisterarten Abkürzungen für den Namen haben, zum Beispiel KLEBEG: »KLEiner, BEißender Geist«. Außerdem kommt in jedem Band ein Hauptgeist vor, den Tom Tomsky, Hedwig Kümmelsaft und Hugo MUG besiegen müssen, zum Beispiel GRUBLIGEI, den GRauenhaften, Unbesiegbaren BLItz-GEIst. Viel Spaß und Spannung mit den Gespensterjägern.

Holly Black und Tony Di Terlizzi: Die Spiderwick-Geheimnisse: Eine unglaubliche Entdeckung (Bd. 1). Verlag cbj, 2004. EUR 8,50

Schamoni, Dorfpunks

Frau Lühring

… weil es von Elfen und Trollen handelt, sehr ansprechend und spannend geschrieben ist, somit auch jüngere Leser in die derzeit so beliebte Phantasiewelt entführt. Gerade für »Lesefaule« ist diese Reihe sehr geeignet. Die Bücher sind nicht zu lang und die kurzen Kapitel werden durch zahlreiche schöne Illustrationen unterbrochen. Außerdem sind diese Bücher auch in Englisch erhältlich. Diese Ausgaben sind besonders außergewöhnlich, jedoch nicht geeignet für Englisch-Anfänger.

Die Spiderwick-Geheimnisse:
Gefährliche Suche
(Bd. 2)
Die Spiderwick-Geheimnisse:
Im Bann der Elfen
(Bd. 2)
Die Spiderwick-Geheimnisse:
Der eiserne Baum
(Bd. 2)
Die Spiderwick-Geheimnisse:
Die Rache der Kobolde
(Bd. 4)

Sissi Flegel: Liebe, Mails & Jadeperlen. Thienemann, 2001.
EUR 9,90

Schamoni, Dorfpunks

Franziska Neuhaus, Klasse 6d

… weil es ein spannendes Buch ist, in dem es unter anderem auch um Liebe geht.

Mimi besucht ihre Schwester, die als Au-Pair-Mädchen bei der Familie Wilder in Hongkong arbeitet. Als ihre Schwester anonyme Mails bekommt, in denen sie als schlechtes Au-Pair-Mädchen bezeichnet wird, verfolgen sie die Spur des mysteriösen Mail-Schreibers…

Sigrid Weiner und Rile Schöner: Die Tür bleibt angelehnt. Aussaat-Taschenbuchverlag, 2002. EUR 7,90

Schamoni, Dorfpunks

Sirac Menderez Öztürk, Klasse 5c

… weil es zeigt, wie deutsche und türkische Kinder fremde Feste und Gebräuche entdecken und wie ein türkisches und ein deutsches Kind Freunde werden können.

Gail Carson Levine: Ella, verzaubert. Bertelsmann-Jugendbuchverlag, 2002. EUR 7,00

Schamoni, Dorfpunks

Marta-Anna Sappok, Klasse 6b

… weil dieses Buch für Mädchen geeignet ist. Es handelt von einer Liebesgeschichte in der Welt der Zwerge und Feen. Aber da gibt es noch die MENSCHEN-Fresser mit ihrer eigenartigen Sprache, die die 15-jährige Ella versteht. Ella bekam die Gabe des Gehorsams und muss tun, was man ihr sagt, aber sie will diesen Fluch loswerden.

Roderick Townley: Die wunderbare Welt der Prinzessin Sylvie. Fischer Schatzinsel, 2003.
EUR 11,90

Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil es ein sehr außergewöhnliches Buch ist. Man kann eigentlich gar nicht beschreiben, worum es in der Geschichte geht. Man muss es schon selbst lesen, um den Inhalt zu verstehen. Der Leser wird beim Lesen eigentlich nie unterfordert.

Dieser Lesestoff ist auch bis Klasse 8 geeignet.

Jonathan Stroud: Bartimäus: Das Auge des Golem.
Verlag Cbj, 2005. EUR 19,90

Schamoni, Dorfpunks

Daniel Thamm, Klasse 5

… weil dieses Buch sehr viele verschiedene Seiten hat (Liebe, Phantasie, Gewalt, Mut etc.). 669 Seiten, die phantasievoll geschrieben sind und in denen es ums Zaubern geht.

   
Empfehlungen
für Leser ab Klasse 7-8
Autor, Titel, Verlag, Preis Empfohlen
von …

Ich empfehle dieses Buch…

 

Fabian Lenk: Verschwörung in der Totenstadt. Ravensburger Buchverlag, 2005. EUR 7,95

Dominic Aubel, Klasse 6d

… weil es sehr spannend, rätselhaft und lustig ist. Es handelt von dem alten Ägypten. Drei Kinder begeben sich aus unserer Zeit in das Jahr 1478 v. Chr., wo sie eine Verschwörung aufdecken müssen.

Mary O’Hara: Mein Freund Flicka. Loewe-Verlag, 2002. EUR 7,95

Sara Auschra, Klasse 6d

… weil es sehr spannend ist. In dem Buch geht es um einen Jungen namens Ken, dessen Vater eine Pferdeherde besitzt. Ken wünscht sich ein eigenes Fohlen. Eines Tages schenkt ihm sein Vater eine junge Stute namens Flicka. Es entsteht eine wunderbare Freundschaft zwischen Ken und Flicka. Als Flicka schon fast erwachsen ist, wird sie schwer verwundet. Muss Flicka nun sterben?

Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – Folge 2. Kiepenheuer & Witsch, 2005. EUR 8,90
Schamoni, Dorfpunks

Florian Edenhofer, Klasse 9c … weil es eine klasse Fortsetzung zum wunderbaren ersten Teil ist. Wer Band 1 schon kennt, weiß Sicks »Zwiebelfisch«-Kolumnen zu schätzen.

Christopher Paolini: Eragon: Das Vermächtnis der Drachenreiter. Blanvalet, 2005. EUR 12,00
Schamoni, Dorfpunks

Marcus Meier, Klasse ?? … weil es sehr spannend ist. Es geht um einen Jungen, der auf der Jagd ein Drachenei gefunden hat. Mit diesem Drachen geht er auf die Jagd nach den Ra’zac, die seinen Onkel umgebracht haben. Aber auf der Reise passiert viel mehr.

Cornelia Funke: Tintenherz. Dressler-Verlag, 2003. EUR 19,90

Marta-Anna Sappok, Klasse 6b

… weil Phantasiebücher phantastisch sind. Alles ist so gut beschrieben, man kann sich jeden Ort genau vorstellen. Vor jedem Kapitel steht ein kleines Gedicht.

Otfried Preußler: Krabat. dtv, 1980. EUR 8,50

Britta Simone Scholz, Klasse 9b

… weil man es wirklich mit Gewinn lesen kann. Manche Ausdrücke sind heute nicht mehr so gängig, aber dennoch ist das Buch leicht verständlich geschrieben. Das Buch ist sehr spannend, weil der Leser sich die wenigsten Dinge hätte erschließen können und so ständig aufs Neue überrascht wird. Außerdem kann man sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen, weil Gedanken und Gefühle immer sehr genau geschildert werden.

Christopher Paolini: Eragon: Das Vermächtnis der Drachenreiter. Blanvalet, 2005. EUR 12,00
Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c … weil es ein besonderes Buch ist! Man liest die Geschichte nicht. Man erlebt alles mit. Es ist Fantasy auf höchstem Niveau und ist natürlich total spannend! Es ist übrigens ein Meisterwerk eines 15-Jährigen.

Christopher Paolini: Eragon: Der Auftrag des Ältesten. Blanvalet, 2005. EUR 12,00
Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c … weil auch der zweite Band ein sehr besonderes Buch ist! Auch hier liest man die Geschichte nicht, man erlebt alles mit! Auch diesmal ist es sehr spannend. Es ist sinnvoll, mit dem ersten Band (Eragon: Das Vermächtnis der Drachenreiter) anzufangen. Im nächsten Jahr können wir uns auf den dritten und damit leider auf den letzten Band freuen!

Ruth Park: Abigails Zeitreise. Arena-Verlag, 1997. Ab EUR 5,00
Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil man nicht nur vieles über die Zeit des 19. Jahrhunderts lernt, sondern weil auch die Geschichte selbst sehr schön und einfallsreich geschrieben wurde.

Anm. d. Red.:
Der Titel ist vergriffen und nur noch antiquarisch erhältlich.

Andreas Schlüter: Level 4 – Die Stadt der Kinder. dtv, 2004. EUR 8,00

Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil man beim Lesen viel Spaß hat. Denn es ist ein lustiger und zum Teil auch spannender Computerkrimi. Außerdem können sich einige Leser als eine der Hauptfiguren wiedererkennen.

Inzwischen sind in der Level-4-Reihe schon sieben Bände erschienen.



 
Empfehlungen
für Leser ab Klasse 9-10
Autor, Titel, Verlag, Preis Empfohlen
von …

Ich empfehle dieses Buch…

 

Johanna Driest: Crazy for Love. Heyne, 2005. EUR 8,00

Schamoni, Dorfpunks

Florian Edenhofer, Klasse 9c

… weil es eine tolle Aufzeichnung aus dem Tagebuch einer 13-Jährigen ist, die aus dem wirklichen Leben stammt und nicht einfach nur frei erfunden ist.

Rebecca Gablé: Die Siedler von Catan. Lübbe, (2003) 2005. EUR 8,00

Schamoni, Dorfpunks

Florian Edenhofer, Klasse 9c

… weil es fast eine Ergänzung zum gleichnamigen Spiel ist. Frau Gablé hat es geschafft, passend zum Spiel einen dazugehörigen Roman zu schreiben. Fazit: Absolut lesenswert für alle, die in eine neue und andere Welt eintauchen wollen.

Michael Gerber: Barry Trotter und die schamlose Parodie. Goldmann, 2004. EUR 7,95

Schamoni, Dorfpunks

Florian Edenhofer, Klasse 9c

… weil es die beste Parodie von Harry Potter überhaupt ist. Die Story der allseits bekannten Potter-Bücher wird parodiert und alle Namen werden ins Lächerliche gezogen. Bei diesem Buch bleibt kein Auge trocken.

Tim Mälzer: Born to Cook 2. Goldmann, 2005. EUR 19,90

Schamoni, Dorfpunks

Florian Edenhofer, Klasse 9c

… weil dieses Buch wie sein Vorgänger Born to Cook eine Bereicherung für jede Küche und für jedes Kochbuchregal ist. Alles, was Tim Mälzer bietet, ist mehr als eine schlichte Rezeptsammlung. Außerdem enthält das Buch viele Bilder :-).

Sophie Kinsella: Die Schnäppchenjägerin. Verlag Goldmann, 2002. EUR 8,95

Schamoni, Dorfpunks

Meike Haselhoff, Jgsst. 12

… weil es super-lustig ist. Die Frau ist einfach verrückt, aber ich denke, viele können sich mit ihr identifizieren.

Verlag Goldmann, 2003. EUR 8,90 Verlag Goldmann, 2003. EUR 8,90 Verlag Goldmann, 2005. EUR 8,95

Schuhwahn… die Titel verraten schon alles. Wirklich empfehlenswert.

Die Bücher sind chronologisch aufgebaut, aber jedes ist für sich individuell. Man kann ein Buch lesen, ohne das davor zu kennen.

Kevin Brooks: Lucas. dtv extra, 2005. EUR 12,00

Schamoni, Dorfpunks

Denise Kirschbaum
(Klasse 10a)

… weil ich es bewundernswert finde, wie Kevin Brooks es schafft, den Leser mit seiner ein wenig mystischen, psychologisch dicht verstrickten und vor allem sehr emotionalen Geschichte vom ersten bis zum letzten Satz zu fesseln. Die Geschichte handelt von der 15-jährigen Caitlin und ihrer – für mich nicht mit Worten zu beschreibenden – Beziehung zu dem geheimnisvollen, plötzlich auftauchenden Jungen Lucas.

Es ist keine direkte Liebesgeschichte. Man kann diese Geschichte nicht in ein spezielles Schema beziehungsweise in eine spezielle Kategorie zwängen, da sie viel mehr aussagt, als nur über das Leben eines 15-jährigen Teenagers zu berichten. Sie handelt von zwischenmenschlichen Beziehungen, dem engen Grat zwischen Liebe und Hass und gibt vor allem tiefe Einblicke in die Seelen- und Gedankenwelt der unterschiedlichsten Charaktere.

Man kann dieses Buch einfach nicht beschreiben, man muss es gelesen haben, um zu verstehen, wie wundervoll und traurig zugleich es ist.

Und noch eines will gesagt sein: Es wirft mehr Fragen – auch über das eigene Leben – auf, als es beantwortet.

Anatol Feid und Natascha Wegner: Trotzdem hab’ ich meine Träume. rororo rotfuchs, 1990. EUR 4,90

Schamoni, Dorfpunks

Olga Leingang
(Klasse ??)

… weil es eine wahre Begebenheit von einem Mädchen namens Natascha Wegner erzählt. Sie hatte eine schlimme Kindheit: Sie war Heimkind, Prostituierte, war im Gefängnis, nahm jahrelang Drogen und war am Ende HIV-infiziert. Diese Erfahrungen möchte sie an Jugendliche mit ähnlichen Problemen weitergeben.

Charles Darwin: Reise um die Welt 1831-36. Thienemann-Verlag, 1993. EUR 17,95

Schamoni, Dorfpunks

Yacov Levi
(Abiturjahrgang 1942)

… weil dieses Tagebuch von einem jungen Gelehrten geschrieben wurde, der gerade seine Weihe als Priester und seine Berufung zum Wissenschaftler hinter sich hatte. Er wollte wie viele Wissenschaftler dieser Zeit (1833) – genau wie Alexander von Humboldt – die Natur erforschen und Gott für diese Schöpfung dienen und ihn preisen.

Es ist kaum zu glauben, dass ein knapp 22 Jahre junger Mensch schon so viel Wissen angesammelt hatte. Er war vor allem anderen ein scharfer Beobachter und ein wundervoller Schriftsteller.

Süd-Amerika war außerhalb der Küstenlandschaften noch Terra inkognita. Darwin beschreibt lebhaft den Kampf der Menschen um ihre Existenz in der Natur und auch die traurigen Kämpfe der Indianer gegen die Spanier (1833!).

Das Buch beschreibt die Lebenumstände in Argentinien, Feuerland und Chile. Die Galapagos-Inseln werden sehr kurz behandelt. Es handelt sich noch nicht um den Charles Darwin, wie wir ihn heute kennen.

Jennifer L. Holm: Boston Jane – Ein Mädchen in der Wildnis. Cecilie-Dressler-Verlag, 2002. EUR 12,90

Schamoni, Dorfpunks

Christina Mittag, Klasse 9d

… weil dieser Roman eines meiner Lieblingsbücher ist und auch andere Leute daran Spaß haben sollen. Er spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts und handelt von der gut erzogenen Jane Peck aus Philadelphia, die mit 16 Jahren ihrem Verlobten in die Wildnis ins Territorium Washington nachreist. Doch William ist bei ihrer Ankunft nicht anwesend und taucht auch nach längerer Zeit nicht auf. Deshalb ist Jane ziemlich auf sich allein gestellt, wird immer selbständiger und macht viele neue Erfahrungen, auch in Sachen Liebe.

Es ist ein ziemlich spannendes, aber auch lustiges Buch, das einen wahren Hintergrund hat und das alle, die gern Geschichten aus der Pionierzeit lesen, mögen werden.

Eoin Colfer: Artemis Fowl: Die Verschwörung. List-Verlag, 2003.
EUR 7,95

Schamoni, Dorfpunks

Wiebke Oehrle, Klasse 9c

… weil es mal etwas ganz anderes ist. Artemis Fowl, der geniale Sohn eines Meisterdiebes, gelangt in den Besitz des Buches der Elfen und deckt so das Geheimnis der Unterwelt und des Elfenvolks auf. Er beginnt mit diesen einen Kampf mit neuester Technik um das Elfengold.

Der Roman kann auch schon ab Klasse 7 gelesen werden.

Artemis Fowl: Der Geheimcode (2004)
EUR 7,95
  Artemis Fowl: Die Rache (2005)
EUR 7,95

Ragnar Ohlsson: Und der Sinn des Lebens? dtv, 2001.
EUR 6,50

Schamoni, Dorfpunks

Vanessa Powierski, Klasse 10c

… weil es die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantwortet, den Leser aber dazu anregt über diese Frage nachzudenken. Es ist überhaupt ein Buch zum Nachdenken und Philosophieren. Mit einfacher und verständlicher Sprache, auf 100 Seiten, ein echt empfehlenswertes Buch.

Amelie Fried: Der Mann von nebenan. Verlag Heyne, 2005. EUR 8,95

Schamoni, Dorfpunks

Katharina Reimers, Klasse ??

… weil ich finde, dass es ein gut geschriebener Roman ist, der durch einen kräftigen Schuss schwarzen Humor noch aufgepeppt wird. Der Roman handelt von einer »mörderischen Frauengeschichte«, die bereits mit dem Fund einer Frauenleiche im Gras beginnt.

Thomas Harris: Das Schweigen der Lämmer. Verlag Heyne, 1991 (1990). EUR 8,95

Schamoni, Dorfpunks

Tim Schlösser, Klasse 7b

… weil es ein spannender Krimi ist. Denn es geht um eine FBI-Agentin, die einen berüchtigten Frauenmörder, »Buffalo Bill«, jagt. Um ihn zu schnappen, fragt sie einen Psychiater, der wegen Kannibalismus gefangen worden ist. – Dieses Buch ist auch verfilmt worden. Es hat ein Vorbuch, Roter Drache, das auch von Thomas Harris ist.

Isabel Allende: Die Stadt der wilden Götter. dtv, 2005 (2004).
EUR 8,00

Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil es ein tolles Abenteuerbuch ist und auch sehr schön das Leben und die Gefahren im Urwald schildert. Man lernt außerdem einiges über fremde Länder und Kulturen.

Flavia Bujor: Das Orakel von Oonagh. List-Taschenbuchverlag, 2004 (2003).
EUR 7,95

Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil es eine sehr fantasievolle und sehr spannende Geschichte ist. Es ist ein tolles Fantasy-Buch, bei dem man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Die Geschichte wird nie langweilig und bleibt bis zum Schluss spannend.

Cornelia Funke: Tintenblut. Cecilie-Dressler-Verlag, 2005.
EUR 22,90

Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil man sich die Geschichte sehr gut vorstellen und weil man sich gut in sie hineinversetzen kann. Die Geschichte ist ein spannendes Fantasy-Abenteuer. Übrigens: Tintenblut ist die Fortsetzung von Tintenherz.

Maggie Prince: Räuberliebe. Beltz und Gelberg, 2004.
EUR 12,90

Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil diese Geschichte zeigt, wie auch aus Feinden Freunde werden können. Man erfährt vieles über die Feindschaft zwischen Engländern und Schotten im Jahre 1572, zur Zeit Königin Elisabeths I. von England.

Roger H. Schoemans: Vom Hunger verfolgt. Urachhaus, 2002.
Ab EUR 1,46

Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil die Geschichte sehr gut das Elend und Leiden der Menschen in Irland im 19. Jahrhundert beschreibt. Weil in der Zeit von 1846 bis 1851 wegen der Kartoffelpest viel zu wenige Kartoffeln geerntet werden konnten, verhungerten mehr als 2,5 Millionen Iren. Es gab sehr viel Leid, und ich finde, dieses Elend wurde von dem Autor sehr eindringlich und glaubwürdig erzählt.

Anm. der Red.:
Der Titel ist nur noch antiquarisch erhältlich. Das bedeutet aber nicht, dass man ihn nur gebraucht kaufen kann: Es sind immer noch sogenannte Remittendenexemplare erhältlich, Bücher also, die die Buchhandlungen nach einer bestimmten Zeit als unverkauft an den Verlag zurückschicken dürfen und die der Verlag dann außerhalb der Buchpreisbindung preiswerter weiterverkaufen kann.

Andreas Steinhöfel: Der mechanische Prinz. Piper-Verlag, 2005 (2003).
EUR 7,90

Schamoni, Dorfpunks

Yasemin Sezgin, Klasse 7c

… weil die Geschichte jederzeit Überraschungen bereit hält. Ich finde es sehr schön und einfallsreich, dass sich auch der Autor selbst in seine eigene Geschichte mit einbezogen hat.

Anmerk. der Red.:

Das Buch stand im Frühjahr 2003 auf der Kinder- und Jugendbuchliste von SR, WDR und Radio Bremen.

Terry Pratchett: Die Nachtwächter. Goldmann-Taschenbuchverlag, 2004 (2003).
EUR 8,95

Schamoni, Dorfpunks

Sebastian Streich
(Abiturjahrgang 1996)

… weil Terry Pratchetts Bücher mit unerhörter Phantasie verblüffen, tiefgründigen Witz besitzen und süchtig machen. Man könnte Pratchetts Bücher als eine Mischung aus Harry Potter und der Anhalter-Trilogie von Douglas Adams beschreiben.

Die »Scheibenwelt«-Romane können quasi in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Ich selbst habe mit Die Farben der Magie (The Colour of Magic) begonnen. Das Thema der Lesereihenfolge wird auf einigen Fan-Seiten vertieft.

Ab wann kann man Terry Pratchett lesen? Die deutschen Übersetzungen, die leider einige Makel enthalten, werden wohl bereits ab der neunten Klasse auf Begeisterung stoßen. Die englischen Originale erfordern allerdings einen hinreichend großen Wortschatz und sind daher wohl erst ab der Oberstufe zu empfehlen.

Rocko Schamoni: Dorfpunks. rororo (Broschur), 2004. EUR 11,00

Schamoni, Dorfpunks

Artur Weinhold

… weil nicht alle ihre Jugend im punkigen London der späten siebziger oder im Berlin der frühen achtziger Jahre verbringen konnten, aber vielleicht trotzdem aus erster Hand wissen wollen, wie das mit Punk war und wie dieser heute noch nachwirkende Trend in die Musik und das Lebensgefühl der deutschen Lande einsickerte – konkret: wie es ist, in einer kleinen schleswig-holsteinischen Stadt einer von ganz wenigen mit Punk-Klamotten oder »Iro« zu sein, diese für die Elterngeneration so provozierende Musik zu hören und ein ganz anderes Lebensgefühl zu entwickeln als die Mehrheit, die trotz neuem Jahrzehnt und neuer Zeit noch völlig ahnungslos in den sozialliberalen Siebzigern lebt. Und wie es ist, sich als Punk zu verlieben, erzählt Rocko Schamoni gleich mit.

Beeindruckend ist, dass Rocko Schamoni keine Heldengeschichte nach dem Motto erzählt: »Ich war dabei, und es war großartig!«. Nein, er zeigt auch immer wieder klar, wie (selbst-) zerstörerisch und oft einfallslos die Negativität, die Gewaltneigung und die Emotionsfeindlichkeit der »SH-Punks« (so nennt R.S. selbst die Punks aus Schleswig-Holstein) sein konnte. Sich zu verlieben war zum Beispiel mit das Allerschlimmste, was einem SH-Punk passieren konnte, denn dann konnte er ja nicht einfach weiter seine »punkmäßig« angesagten Kunstfaserklamotten tragen (von denen auch der Gesündeste bald nur noch sauer nach Schweiß riecht), musste vielleicht seine Gefühle einem anderen Menschen zeigen (das macht letztlich auch den »Coolsten«, »Härtesten« verletzlich und schutzlos), und über kurz oder lang ging so jemand auch der Punk-Szene ganz verloren – er wollte ja vielleicht auch lieber öfter mit der Freundin oder dem Freund zusammen sein, statt nur bei Bier und Punk-Platten abzuhängen oder Randale zu machen.

Beeindruckt hat mich an diesem erstmals im Juni 2004 erschienenen autobiografischen Roman aber auch, dass in Rocko Schamoni ein Berufsmusiker sehr ehrlich erzählt, wie er sich als Jugendlicher in die Verästelungen des Punk »einarbeitete« und wie unbedarft er mit ein paar gleichfalls punk-begeisterten Freunden ans Musik-Selbermachen kam. Schamonis Wissen vom Musikgeschäft und vom Punk als Musikrichtung, das in diesem Buch nebenbei mitgeliefert wird, vermittelt einen guten Einblick von der damaligen Szene.

Seit Dezember 2005 gibt es dieses witzige, aber oft auch sehr nachdenklich stimmende Buch als preiswertes Rowohlt-Taschenbuch für EUR 7,90! Die Doppel-CD mit der Lesung des Buches durch den Autor selbst gibt’s für Lesemuffel ab September 2005 für (zu Recht) teure EUR 19,90.

Wer weitergehende Informationen über diesen Roman sucht, findet sie hier.

Empfehlungen
für Leser ab Klasse 11
Autor, Titel, Verlag, Preis Empfohlen
von …

Ich empfehle dieses Buch…

 

Bernhard Schlink: Der Vorleser. Diogenes-Taschenbuch, 1997 (1995). EUR 7,90

Julia Braun, Klasse ?? … weil ich finde, dass der Autor alles ziemlich genau beschreibt und man sich deshalb alles sehr gut vorstellen kann. Außerdem finde ich, dass man sich beim Lesen gut in die Geschichte hineinversetzen kann, so dass es schwer ist, sich davon loszureißen. Ebenso hatte ich an manchen Tagen das Gefühl, selbst eine der Personen zu sein.

Ernst Peter Fischer: Die andere Bildung. Was man von den Naturwissenschaften wissen sollte. Ullstein, 2003. EUR 9,95

Herrn Gehrmann

… weil hier im Lese-Rat 2005/06 auch der Titel Bildung: Alles, was man wissen muss des 2004 verstorbenen Hamburger Anglistikprofessors Dietrich Schwanitz empfohlen wurde.

Eigentlich müsste man eine Doppel-Empfehlung geben. Denn wer »Bildung« sagt, muss auch »Die andere Bildung« sagen!

Warum?

Als Naturwissenschaftler muss ich mit Schwanitz Streit anfangen. Schwanitz schreibt in seinem Buch nämlich:

»Die naturwissenschaftlichen Kenntnisse werden zwar in der Schule gelehrt; sie tragen auch einiges zum Verständnis der Natur, aber wenig zum Verständnis der Kultur bei. [...] So bedauerlich es manchem erscheinen mag: Naturwissenschaftliche Kenntnisse müssen zwar nicht versteckt werden, aber zur Bildung gehören sie nicht.« (S. 482 in der Ausgabe des Eichborn-Verlages, Frankfurt am Main, Oktober 1999)

Das, guter Professor Schwanitz, ist eben nur die eine Seite der Medaille oder eben nur die halbe Wahrheit!

Bis auf ein bisschen Einstein blendet Schwanitz die Naturwissenschaften im Grunde aus seinem Bildungsverständnis völlig aus. Nicht einmal in den Literaturempfehlungen zum Weiterlesen findet sich bei Schwanitz die Kategorie »Naturwissenschaften«.

Ganz anders der Titel Die anderen Bildung. Hier macht sich Ernst Peter Fischer daran, die Bildungslücke im Bereich Naturwissenschaften, die sich bei Schwanitz auftut, zu schließen.

Fischer, der an der Universität Konstanz Wissenschaftsgeschichte lehrt, erläutert zentrale naturwissenschaftliche Fragestellungen und macht deutlich, welche überragende Bedeutung Naturwissenschaften für unser Weltbild und das menschliche Selbstverständnis haben. Und das alles in einer Art und Weise, die nun nicht ihrerseits in eine extreme Sichtweise verfällt, sondern das heutige Wissenschaftsdenken durchaus kritisch beobachtet.

Paul Auster: Die Musik des Zufalls. rororo-Taschenbuch, 1992 (1992). EUR 7,50

Sarah Gemicioglu (Abiturientin des Jahrgangs 2003) … weil Paul Auster es hier schafft, in einer ausweglosen Situation einen poetischen Moment zu erzeugen, der dem Leser trotz der Hoffnungslosigkeit der Situation Unbeschwertheit und Leichtigkeit vor Augen führt. Die Lebenslage ist für die beiden Protagonisten so schlecht, wie sie schlechter nicht sein könnte, sie leben durch den ganzen Roman hindurch in einem Auf und Ab, dennoch zeigt sich nach der vollbrachten Zwangsarbeit, die sie als Pokerschuldner täglich leisten müssen, am Abend ein ausdrucksvoller Moment der Stille, der einen zeitweise Glück empfinden lässt. Der Roman ist kurzweilig und lässt einen zu keiner Zeit los. Die Musik des Zufalls ist eine Zwangslektüre, die von anderen Werken Austers (vielleicht aktuell der wichtigste amerikanische Autor) ergänzt werden sollte.

Neal Ascherson: Schwarzes Meer. Suhrkamp-Taschenbuchverlag, 1998. EUR 5,95

Yacov Levi
(Abiturjahrgang 1942)

… because I have never read such a fantastic illumination of ancient times since reading Henric Van Loon’s History of the World in 1935. Ascherson’s book is worth reading for two reasons: (1) It is a vivid tale about a lot of people who are somehow our ancestors and we don’t know anything about them.. And (2) there is Ascherson’s reflection about who is »barbarian« and who is civilized. The Greeks versus the Scythes. What is a better strategy for survival: to be strong and create an empire or to be weak and not even have a written language? Germany made an attempt to rule the world. What are the fates of peoples exiled by force from their territory? A subject interesting every Jew. Jews are not the only nation driven to exile by superior forces.

Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker. Diogenes, 1998 (1962/Neufassung 1980). EUR 6,90

Anna Lusiewicz, Jgsst. 13

… weil diese irre Komödie so amüsant ist, dass man sie einfach gelesen haben muss. Doch ein Dürrenmatt-Drama wäre kein Dürrenmatt-Drama, wenn sich dahinter kein tieferer Sinn verbärge. So kreist der gesamte Inhalt um die Verantwortung der Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft: Kann die Entwicklung neuer Technologien und der naturwissenschaftliche Fortschritt zur Verbesserung dienen? Oder sind alle Forscher nur Marionetten von Machtbesessenen?

So trocken, wie es sich hier anhört, ist diese Komödie jedoch längst nicht. Allein die Wahl des Ortes – eine Irrenanstalt – lässt auf viele pointierte Dialoge hoffen. Und nach Lektüre stellt man fest: Die Hoffnung wurde nicht enttäuscht.

Eine paradoxe, eigentümliche, aber auch liebenswürdige Geschichte.

Hermann Hesse: Narziß und Goldmund. Suhrkamp-Taschenbuch, 1975 (1930). EUR 9,00

Anna Lusiewicz, Jgsst. 13

… weil der Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse (1877-1962) mit seiner unglaublichen Sprachschönheit überzeugt. Narziß und Goldmund ist ein Werk voller lebendiger Beschreibungen und detailgetreuer Beobachtungen, verknüpft mit einer außergewöhnlichen Geschichte zweier vom Schicksal begünstigter Klosterschüler. Der asketische Narziß, der das Sinnbild des Verstandes, Intellekts und der Wissenschaft sein könnte, hat im Kloster viele Bewunderer, aber kaum Freunde. Nur Goldmund, ein emotionaler, künstlerischer sowie träumerischer Schönling, kann sein Feuer entfachen. Zwischen beiden entsteht eine enge Freundschaft, die sogar noch nach Jahren der Wanderschaft Goldmunds anhält. Die Erlebnisse, die Goldmund in dieser Zeit widerfahren, drehen sich alle um ein Thema: die Verdrängung seiner Mutter und die langsam, aber sicher wiederkehrende Erinnerung an sie. Somit hat dieser Roman einen offensichtlichen Anteil an Psychoanalyse, die den Leser nicht nur zum einfachen Durchlesen, sondern auch zum tiefgründigen Interpretieren animiert.

Franz Kafka: Die Verwandlung. Suhrkamp-Basis-Bibliothek, 1999 (1915). EUR 4,50

Anna Lusiewicz, Jgsst. 13

… weil es eine interessante Thematik behandelt, die absurd und zugleich logizid (in sich logisch) ist.

Gregor Samsa, ein Handelsreisender, wacht eines Morgens auf und stellt fest, dass er sich in einen Käfer verwandelt hat. Obwohl dieses Ereignis surrealer kaum sein kann, erzählt Kafka in wunderbarer Weise Gregors Geschichte so weiter, als sei sie völlig gewöhnlich. Es ist fast schon erschreckend, wie viele Details Kafka beschreibt; beispielsweise lässt er nicht aus, dass Gregor seit der Verwandlung eine andere Stimme hat oder nur noch Verdorbenes zu sich nimmt. Dieses konsequente Weiterdenken trägt dazu bei, dass man von dieser unweigerlichen Komik belustigt, aber auch von der qualvollen Geschichte Gregors ergriffen wird.

In der Basis-Bibliothek-Ausgabe des Suhrkamp-Verlages findet sich neben dem reinen Text ein ausführlicher Kommentar (mit Entstehungsgeschichte, Deutungsansätzen, Wort- und Sacherläuterungen…).

George Orwell: 1984. Ullstein-Taschenbuch, 1975 (1949). EUR 7,95

Anna Lusiewicz, Jgsst. 13

… weil mich dieser Roman schon vor einigen Jahren in seinen Bann gezogen hat und immer noch zieht.

1984, eine Anspielung auf das Jahr 1948, beschreibt eine hierarchische Gesellschaft im Land Ozeanien, die von einem totalitären Regime aufs Äußerste überwacht wird. An der Spitze dieser Gesellschaftsordnung steht der Große Bruder, gefolgt von der Inneren Partei, die 2% der Gesamtbevölkerung ausmacht, der äußeren Partei und schließlich den Proles, die das Arbeitervolk und mit 85% der Großteil der Bevölkerung sind.

Um diese künstliche Hierarchie zu bewahren, wird jede Privatsphäre abgeschafft und das Gedankengut kollektiviert. Dies wird zum einen durch so genannte Televisoren erreicht, die sich in jeder Wohnung befinden, nicht abgeschaltet werden können, ständig Parteipropaganda verbreiten und zudem jede Handlung der Bewohner filmen. Zum anderen entwickelt sich in Ozeanien die Neusprache, die Schritt für Schritt das Vokabular reduziert, um keine Gedanken aufkommen zu lassen, die sich gegen den »EngSoz«, also die Ideologie der Führer, wenden können. Am Ende des Buches befindet sich eine kleine Grammatik zur Neusprache, welche die wichtigsten (und zugleich auch wenigen) Regeln dieser Sprache behandelt: »[…] Jedes Wort konnte durch die Voranstellung von ›un-‹ in sein Gegenteil oder durch die Voranstellung von ›plus-‹ oder ›doppelplus-‹ gesteigert werden. […] Diese Methode ermöglichte es, den Wortschatz ganz gewaltig zu vermindern.«

Doch auch eine Anti-Utopie benötigt Protagonisten. So ist es hier Winston Smith, der das Unmögliche versucht und sich mit Hilfe seiner heimlichen Liebschaft Julia (Beziehungen zwischen Parteimitgliedern werden ebenfalls nicht geduldet) an die Untergrundorganisation »Brüderschaft« wendet um das System zu Fall zu bringen. Eine gefährliche Mission gegen die Überwachung beginnt…

Dietrich Schwanitz: Bildung: Alles, was man wissen muß. Goldmann, 2002 (1999). EUR 14,00

Anna Lusiewicz, Jgsst. 13

… weil der Titel für sich spricht: Ein Buch, das verspricht, dem Leser alles beizubringen, was er wissen muss, klingt doch sehr viel versprechend, oder?

Man soll es kaum glauben: Selbst ohne einen Funken Vorwissen wird die gesamte europäische Geschichte kritisch beleuchtet, werden Hintergründe geklärt und Einflüsse aufgezeigt. Doch wer jetzt ein staubiges Geschichtsbuch mit Tabellen und Zeittafeln vor sich sieht, liegt total daneben: Eine interessantere Geschichtsbeschreibung wird man wohl kaum finden, was wohl daran liegt, dass der Autor seine Meinung als ständigen Erzählkommentar in seine – ja, richtig – Erzählung einfließen lässt.

Doch nicht nur Geschichte wird episch neu aufgelegt, sondern auch alle wichtigen Erkenntnisse in Literatur, Wissenschaft, Kunst, Musik und Philosophie werden angeführt.

Im zweiten Teil – übertitelt mit »Können« – findet der Leser alles, was er an Begabung mitbringen und fördern muss, um im Kreis der Intellektuellen aufgenommen zu werden. Um einige Stichpunkte zu nennen: Sprache, Intelligenz, Kreativität, Fremdwörter… selten war ein Nachschlagewerk so umfassend.

Um diese geballte Informationsflut abzurunden (oder auch nur aus Spaß) gibt es sogar ein Kapitel: »Was man nicht wissen sollte«. Und da ich an die Macht der negativen Werbung glaube, sollte das auch schon als Buchtipp reichen.

(Anm. d. Red.: Allen, denen Schwanitz’ Bildungsbegriff allzu geisteswissenschaftlich daherkommt, empfiehlt unser Biologielehrer Herr Gehrmann mit Ernst Peter Fischers Titel Die andere Bildung ein Buch, das den Bildungsbegriff auch auf die technisch-wissenschaftliche Kultur ausweitet.)

Frank Vermeulen: Der Herr Albert. Piper, 2005. EUR 9,90

Anna Lusiewicz, Jgsst. 13

… weil im Einsteinjahr 2005 eine derart gewaltige Flut von Einsteinbiographien und Erläuterungen erschienen ist, dass man doch zumindest irgendwas hätte kaufen sollen, oder?

Oh nein, ganz sicher nicht. Denn in Der Herr Albert geht es weniger um Einstein als um Esther, ein kleines, fünfzehnjähriges Mädchen mit Interesse an großen Naturwissenschaftlern und einem Hang zur Selbstunterschätzung. Denn eines wird deutlich nach Lektüre dieses Romans: Die Theorien Albert Einsteins sind doch zu knacken. Man benötigt nur ein gewisses Interesse daran. Schritt für Schritt wird Esther an Einstein herangeführt und letzten Endes ist sie tatsächlich schlauer als vorher. Und das gleiche ergeht dem Leser: Mit Hilfe der schön beschriebenen Gedankenexperimente bekommt man tatsächlich das Gefühl, dieses große Mysterium »Relativitätstheorie« verstanden zu haben. Ohne physikalische Vorkenntnisse! Denn auch die Grundlagen (also die klassische Physik) werden sehr detailliert, aber noch sehr verständlich erläutert. Ein geniales Buch für alle, die mehr wissen wollen.

Robert L. Wolke: Was Einstein seinem Friseur erzählte: Naturwissenschaft im Alltag. Piper, 2003. EUR 8,90

Anna Lusiewicz, Jgsst. 13

… weil ich auf viele Fragen in diesem Buch schon immer mal die Antwort wissen wollte.

  • Weshalb bekommen Vögel auf Hochspannungsleitungen keinen Schlag?
  • Könnten wir der globalen Erwärmung entgegenwirken, wenn alle Menschen ihre Klimaanlagen und Kühlgeräte auf höchste Stufe stellen würden und gleichzeitig die Türen offen ließen?
  • Wie bringt es der Mond eigentlich fertig, der Erde stets dasselbe Gesicht zu zeigen?
  • Warum ist die eine Seite der handelsüblichen Alufolien glänzender als die andere?
  • Wenn ich mich in einem Aufzug befinde, der plötzlich abstürzt, kann ich dann im letzten Moment hochspringen und so dem Aufprall entgehen?
  • Wenn ich mein Auto mit Überschallgeschwindigkeit fahren könnte, würde ich dann immer noch Radio hören können?
  • Wo ist es kälter, am Nordpol oder am Südpol?

Dieses Nachschlagewerk besonderer Art widmet sich den scheinbar so trivialen Fragen des Alltags. Scheinbar darum, da beim näheren Betrachten vieles doch gar nicht so einfach zu erklären ist wie angenommen. Doch zum Glück gibt es den Herrn Wolke, der auf viele Leserzuschriften eine schöne und ausführliche Antwort parat hat. Ein sehr unterhaltsames Buch mit viel Humor und jeder Menge Wissen.

Tom Liehr: Idiotentest. Aufbau-Tb, 2005. EUR 7,95

Christian Reiners, Klasse 10d

… eher nicht.

Geschichten von ewig Junggebliebenen kennen wir alle. Ob aus dem eigenen Bekanntenkreis oder aus Büchern oder ihren Verfilmungen, wie zum Beispiel Herr Lehmann von Sven Regener oder Nick Hornbys High Fidelity.

Oder eben aus Tom Liehrs zweitem Roman Idiotentest.

Das Schema kommt bekannt vor: Ein Mittdreißiger (Henry, Taxifahrer und Versager mit schlimmer Kindheit) und seine besten Freunde (Musikjournalist Walter und Computerfreak Gonzo), natürlich stilecht vereint in einer WG, in der Buchstabensuppe zu den Grundnahrungsmitteln gehört, fristen ein tendenziell trostloses, alkoholgetränktes und räumlich beschränktes Leben. Alles dreht sich abseits der Berufe um das »Wohnzimmer«, die Szenekneipe im Berliner Stadtteil Neukölln, in der auch Andrea arbeitet, eine Kellnerin, die Henrys Leben gründlich durcheinander bringt. Denn ebenjener hat panische Angst vor festen Bindungen, kann Andrea allerdings aufgrund der räumlichen Nähe im »Wohnzimmer« nicht ausweichen.

Der endgültige Schritt zum Erwachsenwerden und der absolute Bruch in der Geschichte finden statt, als Henrys bester Freund Harry, Besitzer des »Wohnzimmer«, an Aids erkrankt und ins Krankenhaus eingeliefert wird. Nun muss Henry, der bis zu diesem Zeitpunkt mit aller Gewalt versucht hat, sich vor jeglicher Verantwortung zu drücken, ebensolche übernehmen und sieht sich nun am Anfang eines neuen Kapitels in seinem Leben, dessen Bewältigung eine schwere Probe für ihn werden wird…

So weit zum Inhalt, der sich auf den ersten Blick sehr interessant darstellt. Doch leider macht Liehr mit teils grauenvollen Versuchen, witzig zu sein, und teils langweiligen Ausflüchten in Details und Hintergründe das Lesen über weite Abschnitte zur Qual.

Wer sich für die Story des Mannes, der nie richtig erwachsen geworden ist, wirklich interessiert, ist mit Büchern wie Herr Lehmann und High Fidelity besser beraten.

Jeffrey Eugenides : Middlesex. rororo, 2004 (2003). EUR 9,90

Fiete Stegers (Abiturient des Jahrgangs 1995)

… weil der Roman, der ursprünglich auf Englisch geschrieben wurde und 2003 auf Deutsch herauskam, die faszinierende, fantastische Geschichte einer griechischen Familie erzählt, die in den Zwanziger Jahren auf der Flucht vor der türkischen Armee aus dem brennenden Smyrna in die USA gelangt. Der Roman begleitet die Familie durch die Jahrzehnte vor und nach dem Zweiten Weltkrieg und ein Kind auf der Suche nach seiner sexuellen Identität zwischen den Geschlechtern bis ins Berlin nach dem Mauerfall.

Thomas Gsella: Ins Alphorn gehustet. Verlag Reclam Leipzig, 2005. EUR 12,90

Artur Weinhold

… weil Gsella – der Chefredakteur von Titanic ist und nicht nur wie Ringelnatz klingt, sondern auch den Ringelnatz-Preis 2004 bekommen hat – unglaublich komisch ist, wenn er (zum Beispiel) Vorurteile über Völker aufnimmt und sodann in Reimform und satirisch verdreht (sowie entlarvt) weiterreicht. Zwei schöne Beispiele:

Der Deutsche

Den Deutschen eint von Nord bis Süd
die Vielzahl der Talente:
der Lagerbau, der Genozid,
das Bier, die Riesterrente.

Die Toten trägt er mit Grandesse,
die Mütze mit ’nem Bommel.
Die Tochter weint um Rudolf Hess,
der Sohn um Erwin Rommel.

Der Vater will als Arier
seit je die Welt erretten.
Heut heißt er Vegetarier
und schmiedet Lichterketten.

 

Der Ami

Der Ami weiß nichts von Kultur.
Fragt man nach Joyce, dann patzt er.
Der Ami frißt rund um die Uhr,
und eines Tages platzt er.

Der Ami schwimmt in Beutegeld
und kennt das Wort nicht: Lyrik.
Der Ami trinkt das Öl der Welt,
das macht sein Wesen schmyrik.

Das Amiland verbraucht die Luft,
die anderswo vonnöten.
Sein Präsident, der ist ein Schuft,
drum sollte man ihn teeren.

 

Gsella nimmt sich im Kapitel »Den Völkern« in ähnlicher Weise auch noch 34 andere Nationalitäten und Ethnien vor, bevor er Ruhe gibt. Nein, natürlich nicht wirklich: In den beiden noch folgenden Kapiteln »Den Freunden« und »Den Fälligen« widmet er sich lyrisch-satirisch unter anderem den Themen

  • »Essen, Alfried-Krupp-Krankenhaus, HNO, Station 2b«
  • »Alternden Männern, die in einer langjährigen Ehe leben, zum Trost«
  • »Lob der LKW-Maut«
  • »Liebesfalle Handy«
  • »Rätsel Currywurst gelöst!«

Der vorzügliche Band wird abgeschlossen von einer Laudatio auf Gsella, die der Meister satirischer Lyrik, Robert Gernhardt (an dessen in Abiturklausuren zu interpretierende elegante Gedichte sich vielleicht manche Ehemaligen dankbar erinnern), anlässlich der Verleihung des Ringelnatz-Preises hielt.

Wer jetzt nicht sofort loszieht und das Buch bestellt, ist selbst schuld.

Linda Verhaelen: Mein Leben als Schlampe. Heyne-Verlag, 2005 (2002). EUR 7,95

Artur Weinhold

… weil der 2002 erstmals erschienene Roman auf sehr unterhaltsame, amüsante, mitunter derbe, aber sicherlich aufrichtige Weise schildert, wie in den späten fünfziger, den sechziger und den siebziger Jahren in Deutschland Kindheit, Jugend und Studentinnenzeit verlaufen konnten. Unverblümt, satirisch zugespitzt, in oft witzig-frechen Formulierungen und nicht ohne Selbstironie schildert die Ich-Erzählerin ihre Erlebnisse in so unterschiedlichen Städten wie Recklinghausen, Böblingen und München. Gegen Ende des autobiografischen Romans, wenn man als Leser schon ahnt, dass die Ich-Erzählerin nicht das Talent dazu besitzt, ihrem wirklichen »Mr. Right« zu begegnen, geraten ihre endlosen Bettgeschichten etwas ermüdend. Aber bis dahin: eine oft witzig und unbekümmert erzählte Lebensgeschichte zwischen acht und Mitte zwanzig. Nichts für Tugendbolde, die schnell übel nehmen oder leicht zu schockieren sind oder Hilfestellung bei ernsthafter existentieller Sinnsuche benötigen.

Für diejenigen, die die Jahrzehnte zwischen 1960 und 1980 kennen, gibt es immer wieder amüsante Erinnerungseffekte der Art »Stimmt, so war das damals!«

     
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Stand: 03.05.2006
Artur Weinhold

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